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Osterreise

Kurzurlaub mit Enkelkindern

Kurz vor Ostern beginnen die Frühjahrsferien in Baselland. Wir benutzen die Gelegenheit einige Tage mit den Kindern im Wohnmobil zu verreisen. Start ist am Montag vor Ostern. Zuerst geht es nach Singen zum Shoppen. Anschliessend möchten wir den Affenberg in Salem besuchen. Die Weiterfahrt führt uns schlussendlich nach Bad Buchau ins Naturschutz Zentrum Federsee. Von da geht es am Donnerstag zurück nach Ettingen. Wir hoffen auf gutes Wetter und freuen uns darauf.

Montag 21.3.2016

Endlich ist es soweit. Die Kinder habe ich am Sonntagabend nach Embrach geholt. Heute Morgen musste noch alles gepackt werden. Die meisten Sachen wurden bereits am Sonntag von uns eingeräumt. Trotzdem wurde es Elf Uhr bis wir startklar waren. Bei trübem Wetter fuhren wir zuerst nach Singen. Der grosse Wohnmobilplatz an der ehemaligen Landes Gartenschau (2000) war unser erstes Ziel. Zuerst wurde einmal gekocht um die hungrigen Mäuler zu stopfen. In der Zwischenzeit wurde von den Kindern die Spielgeräte ausgepackt und ein Teil des Platzes sofort in Beschlag genommen.

Nachdem alle gesättigt waren zogen wir zu Fuss in die Innenstadt. Nun war Shopping auf dem Programm. Die Kinder durften sich etwas zum Anziehen aussuchen. Wer die Wahl hat hat die Qual. Das Sprichwort zeigte einmal mehr wie sehr die Geschmäcker auseinander gehen zwischen "Alten Leuten" und Enkelkindern. Schlussendlich aber hatte jeder was ihm Freude bereitete, wenn auch immer Kompromisse nötig sind. Vollgepackt mit Tüten gings zurück zum Eigenheim. Nächstes Ziel war dann der Affenpark Salem. Ich hatte als Übernachtungsplatz den Stellplatz in Heiligenberg ausgesucht. Trotzdem versuchte ich zuerst ob es nicht möglich ist direkt beim Park zu übernachten. Unmissverständlich ist aber das Übernachten dort verboten. Schade. Also fuhren wir den Berg hinauf und wurden nicht enttäuscht vom schön und ruhig gelegenen Platz hinter dem Rathaus. Für die Kinder gibt es in der Nähe einen Spielplatz und im Sommer ein Freibad. Dafür war es aber definitiv zu kalt.

Dienstag 22.3.2016

Nach einer ruhigen Nacht machten wir noch einen kleinen Spaziergang. Nicht weit vom Stellplatz entfernt liegt das Schloss Heiligenberg. Das Schloss thront weithin sichtbar auf einem Hochplateau auf rund 730 m ü. NN über dem Bodensee mit Ausblick hinunter über See und auf die dahinterliegende Alpenkette. Schloss Heiligenberg ist ein Schloss im Renaissance Stil gebaut. Es ist im Besitz der Familie zu Fürstenberg. Das Schloss kann man Dienstag und Donnerstag geführt besuchen. Da die Kinder aber noch zu Klein sind beliessen wir es bei einer Aussenbesichtigung.

Nun war das Highlight des Tages auf dem Programm. Einige Höhenmeter mussten nun wieder abgebaut werden. Rund 15 Minuten später standen wir dann auf dem Parkplatz des Affenberg in Salem. Für Wohnmobile hat es speziell einen Parkplatz direkt am Spielplatz gelegen. Was uns speziell auffiel waren die vielen Storchennester auf den Gebäuden. Es herrschte ein intensives Schnabelrasseln. Immer wieder flogen die mächtigen Tiere in die Umgebung und kamen mit allerlei Geästen zurück die zum Bau der Nester gebracht wurden.

Der Park ist recht gross und liegt in einem Waldgebiet. Nach dem Eingang (Kassenhäuschen) geht es zuerst an einem Weiher vorbei. Frei fliegende Schwäne, Graugänse, Stockenten, Blässhühner, Haubentaucher und andere Wasservögel ziehen hier jedes Jahr ihre Jungen auf. Im Weiher sieht man auch riesige Karpfen vorbei schwimmen. "Wann kommen die Affen" so die Kleinste, die kaum erwarten konnte, das Haupterreignis die Affen zu sehen. Nach rund 500 m dann der Eingang zum geschlossenen Gehege der Affen. Am Eingang wurden wir zum Verhalten mit den Affen belehrt. Eine Handvoll Popcorn und schon marschierten alle gespannt den Weg entlang. Keine Affen weit und breit am Anfang. Aber plötzlich Jubel. Da vorne sitzt einer auf der Abschrankung. Wie haben wir es gelernt. Popcorn auf die Hand und ruhig entgegen strecken. Die andere Hand mit dem Rest des Popkorns hinter dem Rücken platzieren.




Die Heimat der Berberaffen ist Marokko und Algerien. Dort leben sie auch in Gebirgsregionen bis in Höhen von 2000 Metern. Die klimatischen Bedingungen sind sehr ähnlich, so dass sich die Berberaffen bei uns richtig wohl fühlen und das ganze Jahr über im Freien leben können. Berberaffen sind stark gefährdet und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten (IUCN). Die Tiere vom Affenberg bilden somit auch einen wertvollen Reservebestand. Immer wieder werden Gruppen ausgesetzt. Dank der Lebensweise im Affenpark sind sie fähig sich selbst zu ernähren und können in anderen Gegenden überleben. Gegen Ende des Weges haben wir einer Fütterung zugeschaut. Ein Wärter erzählte uns viel Interessantes zum Affenpark und deren Bewohner. In einem Eimer streute er dann Obst und Mais in den Wald. Die Affen suchten sich dann ihr Essen mühsam in den Blättern. So werden sie auch am Morgen gefüttert. Im ganzen Wald wird das Essen verstreut, sodass die Tiere den ganzen Tag beschäftigt sind mit Futtersuche. Es leben mehr als 200 Affen auf dem Affenberg. Es waren auch einige ein bis drei Jährige Jungtiere zu sehen, die miteinander spielten und die Bäume rauf und runter sprangen. Es war recht frisch und der Wind blies, sodass man langsam fröstelte. Wir zogen uns ins Wohnmobil zurück wo Tuulia das Mittagessen kochte. Wir wollten eigentlich im Restaurant Essen, welches aber voll belegt war. In der Gartenwirtschaft war es doch zu kalt. Anschliessend fuhren wir rund eine Stunde an den Federsee.

Mittwoch 23.3.2016

Wir befinden uns nun direkt am NABU Federseemuseum in Bad Buchau. Der Ort hat drei Stellplätze. Wir sind zur Zeit ganz alleine auf dem Platz. Heute steht eine naturkundliche Wanderung auf dem Steg ins Moor auf dem Programm. in dieser einzigartigen Moorlandschaft kam man über Naturerlebnispfade , Stege und Aussichtstürme die herrliche Natur erkundet werden. Wir liefen die 1.5 km auf dem Holzsteg bis ans Ende zum Federsee. Durch die kalte Witterung waren die Vögel noch nicht angekommen. Die Natur ist wunderschön, wäre aber mit den vielen Gefiedertieren noch schöner. So mussten wir mit wenig Tierbegegnungen den Rückweg antreten. Halb erfroren gings diesmal auswärts zum Mittagessen. Ein weiterer Spaziergang in die schmucke Innenstadt führte uns in eine Gelateria, wo die Kinder und ich ein Eis genehmigten und Mummu Kaffee und Kuchen. Als wir zurückkamen lachten die Kleinen verschmitzt. Ich sah dass ein weiteres Wohnmobil da stand. Vom ersten Blick aus dachte man es ist unser. Es war ein genau gleicher Morelo, hatte aber einen Gepäckträger. Die Kinder erzählten, dass sie zuerst dort versuchten mit dem Eingangscode ins Wohnmobil zu kommen, ehe sie den irrtum einsahen. Zurück beim Wohnmobil wurde noch etwas draussen gespielt. Schnell war es Abend und nach dem Abendessen wartete das breite Bett auf die drei Ranken.

Donnerstag 24.3.2016

Nach einem gemütlichen und üppigen Frühstück machten wir uns auf den Weg ins Naturschutzgebiet. Die Sonnen drückte das erste mal etwas durch die Wolken. Der See kann auf einem Rundkurs umrundet werden. Es sind rund 16 km, die wir aber mit den Kindern nicht bewältigen konnten. Vom Wohnmobilplatz aus durchquert der Rundweg den Moorurwald "Banngebiet Staudacher" und führt vorbei an einer Lichtung, auf der Orchideen und Eiszeitpflanzen wachsen. Durch das Mosaik an verschiedensten, eng verzahnten Lebensräumen findet eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten geeignete Bedingungen am Federsee. Im See und in den Gräben leben 15 Fischarten.Als Europa-Vogelreservat bietet der Federsee 268 Vogelarten eine Heimat. Aber auch Fledermäuse finden über den insektenreichen Feuchtwiesen ideale Jagdbedingungen, so dass 12 von 25 deutschen Fledermausarten hier nachgewiesen sind.

Nach der Rückkehr zum Wohnmobil assen wir zuerst Mittagessen. Ein Besuch der Gelateria als Belohnung für die Wanderung ohne Murren stand dann auf dem Programm. Auch bei eisigen Temperaturen schmeckt Eis. Nach einer kleinen Mittagsruhe im warmen Wohnmobil wollten wir noch in den Wackelwald. Auf einer Länge von 600 m führt der Wackelwaldpfad über 8 Stationen durch den Buchauer Wald und seine Umgebung. Der Wackelwald liegt in unmittelbarer Nähe des Kurparks von Bad Buchau. Früher befand sich hier ein Eisweiher. In ihm wurde im Winter Eis zur Kühlung des Bierkellers einer Brauerei gewonnen. Durch Aufforstung entstand später ein Fichtenwald. Heute wird der Wackelwald nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt. Er entwickelt sich natürlich weiter zum naturnahen Moorwald. Hier können Sie eine außergewöhnliche Arten- und Strukturvielfalt beobachten. Typische Gehölze sind Moorbirke und Kiefer, Fichte, Eberesche, Faulbaum und sowie verschiedene Weidenarten. Die Bäume stehen auf Moorboden, entstanden aus der Verlandung des eiszeitlichen Federsees. Deshalb können Sie hier ein außergewöhnliches Phänomen erleben: Bei jedem Schritt federt der weiche Boden. Lassen Sie sich überraschen! Die Bäume am Wegesrand bewegen sich dann.

Es wurde gehüpft was das Zeug hält. Der weiche Moorboden gab nach und durch die Erschütterungen bewegten sich die Äste am Rand. Unterwegs gab es auch ein Buschtelefon. (Baumstamm) zum Mitteilungen weiter zu geben.

Nach einer Flussdurchquerung auf einem Holzstamm (mehrmals) spazierten wir langsam zu unserem Zu Hause zurück. Mit Spielen und Zeichnen verging der Rest des Abends wie im Fluge.

Freitag 25.3.2016

Am Donnerstag Abend kam Bewegung in die Wohnmobilszene. der Platz auf dem wir beinahe alleine waren füllte sich nach und nach. Als wir aufwachten war kein einziger Platz mehr frei. Das Osterwochenende begann. Wir wollten nach dem Frühstück aufbrechen zumal es auch zu Regnen begann. Kaum aus dem Platz herausgefahren war er schon wieder belegt. Wir fuhren Richtung Überlingen und sahen am Wegesrand bei Ostrach eine Sehenswürdigkeitentafel stehen. mit der Aufschrift Grenzsteinmuseum. Was ist den das ? Neugierig machten wir den kleinen Abstecher und wurden überrascht. Es erinnert an die im Mittelalter begründeten, höchst komplizierten Grenzverhältnisse zwischen Baden, Hohenzollern und Württemberg in Ostrach sowie in Oberschwaben. Im Massstab 1:200 sind die Ortschaften und Gelände auf dem Boden aufgezeichnet. Man kann von Ort zu Ort laufen und immer wieder sich an Tafeln orientieren. Für die Kinder war die Geschichte nicht interessant, dafür aber die vielen Wege und Hügel wo man sich verstecken konnte. leider begann es zu Regnen, sodass wir uns weiter auf den Weg machten. Unser nächstes Ziel war der Rheinfall in Schaffhausen. Oben Wasser und unten Wasser. Trotzdem war der besuch lohnenswert.

268000 Liter Wasser in der Sekunde fielen gestern den Rhein hinunter. Auf verschiedenen Terrassen kann man zuschauen wie ein gigantischer Strom die Felsen herunterfällt. Hier einige Zahlen zum Rheinfall.

Breite des Falles 150 Meter

Höhe des Falles 23 Meter

Tiefe des Beckens 13 Meter

Alter des Falles ca. 15'000 Jahre

Abflussmenge Sommer ca. 600'000 Liter pro Sekunde

Abflussmenge Winter ca. 250'000 Liter pro Sekunde

Geringste Abflussmenge 1921, 95'000 Liter pro Sekunde

Grösste Abflussmenge 1965, 1'250'000 Liter pro Sekunde

Wenn man ganz unten den Fall betrachtet und das Wasser herunter fliessen sieht kann man Angst ab der Wucht des Wassers bekommen. Nach dem Besuch des Falles ging es nach Embrach zurück. Nun musste noch das Wohnmobil entladen werden. Sofort nach Rückkehr wurden die Spielsachen, die immer noch bereit lagen benutzt. Mit Lesen und Spielen wurde der Tag beendet.

Samstag 26.3.2016

Aufräumen, Wohnmobil fertig leeren und in die Garage zurückfahren der Trip endete somit. Wir haben schöne Zeiten genossen mit den Kindern. Am Nachmittag kamen dann die Eltern. Bei wunderschönem Wetter wurde noch ein ausführlicher Wald Spaziergang gemacht. Mit einem Raclette Essen wurde der Abend genossen, ehe die Kleinen dann Hundemüde ins Bett fielen. Der Osterhase war dann aber in der Nacht unterwegs. Die Sommerzeit Umstellung raubte uns eine Stunde Schlaf. Die Kinder natürlich früh auf. Osternest suchen war angesagt. Wie wild umrundeten sie das Haus und brachten Geschenk um Geschenk zurück. Damit endete unsere gemeinsame Woche vor Ostern.