Schwarzwald
Vorschau
Unsere Enkelin Joana wünschte wieder einmal im Wohnmobil zu reisen. Wir nutzen die Gelegenheit der restlichen Tage der Schulferien zu nutzen und eine Ausfahrt in den Schwarzwald zu machen. Da sie am Dienstag noch an einem Work Shop teilnahm, konnten wir erst am Mittwoch starten.
Donnerstag, 8.8.2019
Nach einem ausgiebigen Frühstück wanderten wir heute Richtung Triberg. Auf der Homepage von Lynx Camping gibt es eine hervorragende Beschreibung mit vielen Bildern. Joana erwies sich als wissensbegierig und so kamen wir langsam vorwärts. Links und Rechts des Weges gab es viel zu beobachten. Der Weg führt schön durch die Natur und ist leicht zu laufen. Wir trafen auf den oberen Eingang der Wasserfälle. Der Weg nach unten ist steil. Es kamen uns viele Touristen entgegen, die am Limit liefen. Die Wasserfälle sind Deutschland höchste Wasserfälle, die sich in 7 Stufen über insgesamt 163 Höhenmeter erstrecken. Über eine halbe Million Menschen besuchen jedes Jahr dieses Naturschauspiel. Nach erreichen des Städtchen Triberg sah man die Touristenströme aus allen Ländern. Mit Mühe fanden wir noch Platz in einem Restaurant. Nach einem Spaziergang fuhren wir mit dem Taxi zurück zu unserem Wohnmobil.
Freitag, 9.8.2019
Heute machten wir einen weiteren Ausflug nach Schonach. Da der Weg doch etwas zu weit war mit Joana benutzen wir den Linienbus. Der seit 1972 staatlich anerkannte Luftkurort im Schwarzwald verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Neben der Weltcup- Skisprungschanze ist auch die Barockkirche eine Besichtigung wert. In Schonach im Schwarzwald trifft sich jedes Jahr die Weltspitze der Nordischen Kombinierer, und verleiht dem in einem Hochtal gelegenen Schwarzwaldort bei den Weltcupveranstaltungen internationalen Glanz. Es gibt aber auch einen schönen Kurpark mit Wasserteich und für Kinder einen Spielplatz und Wasserspiele.
Samstag 10.8.2019
Heute mussten wir langsam den Heimweg antreten. Nach dem Frühstück bezahlte ich den Platz und wir fuhren los. Bevor es nach Hause ging wollten wir noch die grösste Kuckucksuhr in der Nähe von Schonach besuchen. Masse des Uhrwerks: 3,60 m breit, 3,10 m hoch, 1 m tief, in einem kleinen Schwarzwaldhaus. Vorbilder der größten Kuckucksuhr sind die Schwarzwälder Uhren. Daher wird auch diese Uhr mit je einem Gewicht für den Pendelantrieb und einem für den Kuckuck angetrieben. Jedes auch noch so kleine Teil wurde maßgefertigt und ist ein Prototyp. Höchste Präzision und wahrlich meisterliche Geschicklichkeit waren notwendig, damit jedes Teil dieser Einzelfertigung zum anderen passte. Wegen der Größe der Teile konnten keine Serienprodukte verwendet werden. Nach 5-jähriger Bau- und Arbeitszeit wurde die weltgrößte Kuckucksuhr 1994 eingeweiht. Der Kuckuck ruft seither zur vollen und halben Stunde aus dem Fenster im ersten Stock. Die Pfeifen, die den Ruf des Kuckucks erschallen lassen, sind 4 m lang. Das gewaltige Uhrwerk wird durch eine Treppe „erstiegen“ und beeindruckt durch die präzise Funktion und die gewaltigen Dimensionen jeden Besucher.
Auf dem Rückweg machten wir noch eine kurze Pause bei einem schönen Haus indem allerlei Souvenirs und vor allem natürlich Kuckucksuhren verkauft werden. Schon früher suchten die Bewohner des Schwarzwaldes einen Nebenerwerb, weil sie in der Regel von den kargen Erträgen der Landwirtschaft ihre meist sehr großen Familien nicht ernähren konnten. So begann man etwa ab dem Jahr 1640 – also lange bevor Karl Benz seine erste Motorkutsche baute – mit der Herstellung von einfachen hölzernern Uhren, die zunächst nur mit einem Zeiger die Zeit anzeigen konnten. Etwa 100 Jahre später wurde im Schwarzwald die erste Kuckucksuhr gebaut, die innerhalb weniger Jahrzehnte einen unglaublichen Siegeszug durch die ganze Welt antrat und bald Tausenden von Menschen Arbeit und Brot gab. Die traditionelle Uhrmacherei ist im Schwarzwald bis heute hauptsächlich in den Orten Triberg, Schönwald, Furtwangen, St. Georgen und in der Gegend um Neustadt erhalten geblieben.
Nach diversen Einkäufen fuhren wir wieder nach Basel zurück. Unterwegs praktisch an der gleichen Stelle wo wir schon bei der Anreise gegessen hatten, aber in einem Restaurant nebenan genossen wir nochmals die gute Schwäbische Küche. Gegen 16.00 Uhr bei strahlendem Wetter erreichten wir Ettingen, wo wir Joana wieder ablieferten. Es waren vier schöne Tage.