Elsass
Samstag, 28.September 2024
Embrach - Türkheim >>>> 170 km
Übernachtung:
Camping Medieval, Turckheim
Am Samstagmorgen packten wir noch die restlichen Utensilien ein und fuhren um 10.00 Uhr los. Es regnete immer wieder. Der Verkehr war mässig, sodass wir nach zweieinhalb Stunden in Elsass ankamen. Rolf hatte gestern schon vorgesorgt und mir einen grossen Platz organisiert. Da Mittagspause war stellten wir ab und gingen in die Innenstadt um etwas zu Essen. Unsere Wahl war Hammer. Vollumfänglich zufrieden und gesättigt verliessen wir das Lokal und kehrten zum abgestellten Wohnmobil zurück. Nach dem Einchecken bezog ich für zwei Tage einen schönen Platz auf dem Campingplatz, der fussläufig zur Altstadt lag. Später besuchten wir nochmals Turkheim bei schönstem Sonnenschein.
Sonntag, 29.September 2024
Wetter, schön 20°C
keine Fahrt
Wir haben einen schönen ruhigen Campingplatz wo wir wunderbar geschlafen haben. Der Ort ist sehr schön anzusehen. Das Stadtzentrum liegt sechs Kilometer westlich von Colmar im Oberelsass auf 232 m über dem Meer an der Fecht. Das Fechttal, das auch als Münstertal bezeichnet wird (nach der Stadt Munster) tritt hier aus den Vogesen in die Oberrheinebene ein. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges. Die Westhälfte der Gemeinde wird von dicht bewaldeten Höhen der Vogesen bestimmt (deutsch Türkheimer Wald), die eine maximale Höhe von 840 m Meereshöhe erreichen. Nach dem Frühstück wanderten wir in die Höhe zu den Weinbergen. Der Weg führt langsam bergaufwärts. Das Wetter lud direkt zum Spazieren ein. Auf dem Höhenweg kann man das ganze Panorama bis nach Colmar und in die Rheinebene geniessen. Der Weg geht am Ende wieder langsam abwärts. Unten angekommen liegt ein Weingut mit einem schönen Degustationsraum. Da es langsam Zeit für den Apero war betraten wir das sehr schön gemachte Lokal. Das erste wir degustieren den neuen Wein, der aus einer Tankstelle bezogen werden konnte. Es gab Plastikkanister die befüllt wurden.
Wir betrachteten die verschiedenen Sorten Weine, die hübsch präsentiert wurden. Beim Schauen blieb es aber nicht. In der Folge probierten wir diverse Sorten Rot- und vor allem Weissweine. Eine Spezialität sind auch die Schaumweine Crémant d'Alsace. Ich habe zwei probiert und 6 Flaschen von einem Rosé Crémant gekauft. Ein Karton mit 6 kleinen Flaschen von einen Pinot Gris für den Hausgebrauch wurde auch noch mitgenommen. Leicht angeheitert zog es uns ins Städtchen zum Mittagessen. Das ausgesuchte Restaurant war sehr hübsch eingerichtet in einem ehemaligen Weinkeller. Das Essen einfach Klasse.
Nun war aber fertig geschlämmt. Wir gingen zum Wohnmobil zurück um zu verdauen. Nach einem kleinen Nickerchen waren wir aber wieder fit um nochmals einen Spaziergang zu der Storchenkolonie zu machen. 1945 gab es 145 Nester, die aber in den kommenden Jahren auf neun Paare schmolzen. Nach diesen Jahren wurden Ornithologen von einem Schweizer inspiriert mit einem Wiedereinführungsprogramm die Störche wieder anzusiedeln. Damit die Tiere nicht wieder in den Süden zogen wo sie verschiedenen Gefahren ausgesetzt waren (Strommasten, Abschuss) werden sie auch noch heute drei Jahre in Gehegen gehalten, damit sie Sesshaft werden. Das Programm hatte seine Wirkung nicht verfehlt. In Türkheim wurden 5 Nester gebaut, ein weiteres "wildes" Nest haben die Störche auf einem Kamin eines Einfamilienhauses errichtet. Die Jungen von diesem Jahr sind alle gestorben. Sie wurden Opfer der Witterung.
Montag, 30. September 2024
Turckheim - Kaysersberg >>>>> 30 km
Auch heute Morgen überraschte uns ein herrlicher, wolkenloser, blauer Himmel. Unsere erste Handlung am Morgen nach dem Frühstück war die kurze Fahrt zum Weinproduzenten. Wir haben die bestellten Flaschen abgeholt. Weiter ging die Fahrt zum Einkaufen. Ein riesiger Super U bot alles was das Herz begehrt. Wir hatten eigentlich den Kühlschrank voll. Trotzdem fanden wir und kauften diverse französische Leckereien. Nun noch der kurze Weg nach Kaysersberg. Der grosse Stellplatz war halb Leer als wir um 12.00 Uhr ankamen. Nun war Apéro Zeit. Nach der Ankunft genossen wir ein kleines kühles Bier und die Frauen ein kleines Glas Prosecco. Anschliessend spazierten wir ins Dorf um das Mittagessen einzunehmen. Wie in allen Städten gibt es jede Menge Restaurants in schönen alten Häusern. Wir fanden wieder ein gutes Restaurant.
Nun mussten wir einen Spaziergang zur Verdauung machen. Dieses Juwel einer Stadt hält viele schöne Überraschungen bereit: Die Schönheit und der Reichtum des historischen Stadtzentrums verzaubert einem. Zu bestaunen gibt es wunderschönen bunten und blumengeschmückten Fachwerkhäuser mit den herrlichen Erkern, den Geranien an den Fenstern während der Sommermonate, den gepflasterten Gassen, dem Fluss Weiss, der durch die Stadt fließt und das Dorf überragt, und die mittelalterlichen Burg die über der Stadt trohnt. Ich bin mit Nelly zur Burg hochgestiegen. Von oben hat man eine herrliche Aussicht auf das Städtchen und die umliegenden Weinberge.
Die Kirche Sainte Croix, die befestigte Brücke, die von der Burg Schlossberg aus dem 13. Jahrhundert dominiert wird, die Stadtmauer und die mittelalterlichen Türme sowie das Geburtshaus des Friedensnobelpreisträgers Dr. Albert Schweitzer, in dem heute das Centre Schweitzer untergebracht ist sind nur einige Sehenswürdigkeiten.
Dienstag.1. Oktober 2024
Kaysersberg - Ribeauville >>>>> 70 km
Am Morgen war es bewölkt aber regnete nicht. Unser nächstes Ziel war die Silbermine Tellure Park. Der Weg führte über einen Pass auf schmalen Strassen. Wir verpassten beinahe das unübersehbare Haus an der D98. Die von Menschenhand gegrabene Silbermine Tellure, die fast 400 Jahre lang betrieben wurde, ist die größte unterirdische Höhle in den Vogesen. Unter Anleitung eines passionierten Führers durchqueren wir die Galerien der Zeit, vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, und tauchen eine Stunde lang unter Tage ein. Eine außergewöhnliche Gelegenheit, eine stille, ungeahnte, magische und wunderschöne unterirdische Welt zu betrachten. Ausgerüstet mit einem Helm und einem Poncho machten wir uns auf den Weg, um die Galerien der alten Silbermine zu entdecken und sich auf Abenteuer zu begeben ! Ein Besuch voller Anekdoten wurde uns in französischer und deutscher Sprache, von einem Guide vermittelt. Damit konnten wir die Geschichte der Bergleute besser verstehen. Nach einer Stunde war die interessante Führung beendet. Es war auch Zeit fror doch an den Füssen und hatte zudem nasse Füsse. Das kommt davon wenn man nicht studiert und die normalen Strassenschuhe anzieht anstelle der festen Schuhe die in der Garage auf den Einsatz warteten. So fuhren wir weiter und wollten Ribeauville ansteuern. Das war aber nicht so einfach. Wir sollten wieder über einen anderen Pass über die Vogesen fahren. Da war aber Fahrverbot für > 3.5 t. So mussten wir einen grösseren Umweg fahren um an unser Ziel zu gelangen. Dafür hatten wir gute Schnellstrassen. Der Stellplatz ist schön angelegt praktisch mitten in der Stadt. Da wir noch nichts gegessen hatten machten wir ein Raclette. Wir genossen im grossen Wohnmobil das herrliche Essen.
Der Bergbaupark Tellure in Sainte-Marie-aux-Mines ist ein Ausflugsziel der ganz besonderen Art. In der Silbermine, die den Park beherbergt, wurde von 1549 bis zur Schließung des letzten Stollens 1976 Silber, Kobalt und auch Arsen abgebaut. Wenn man die Felswände betrachtet sieht man die verschiedenen Mineralien leuchten. Seit der Eröffnung des Bergbauparks 2009 kann das Silberbergwerk im Rahmen einer klassischen Besichtigung erkundet werden, aber auch ein neu geschaffenes Bergwerkmuseum wartet auf die Besucher.
Nachdem wir heute Morgen Ribeauville verlassen hatten kehrten wir wieder auf den schönen Stellplatz zurück. Nun wollten wir noch die Stadt besichtigen. Leider regnete es immer wieder. So gingen wir zuerst in ein Restaurant um Mittag zu Essen. Heute war es das erste mal, dass die Qualität zu Wünschen übrig liess. Bei leichtem Regen besuchten wir trotzdem das Städtchen. Der Ort liegt an der Weinstraße, umgeben von Weinanbauflächen und Bergen. Die Ruinen der drei Schlösser der Herren von Ribeaupierre überragen majestätvoll den Ort und die benachbarten Hügel. Die Grand'Rue und seine malerischen Viertel, mit Bauten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, sind mit Blumen geschmückt; außerdem gibt es viele Plätze mit Brunnen aus der Renaissancezeit. Zahlreiche prächtige Bauwerke; so zum Beispiel das Rathaus (Hôtel de Ville) mit seiner anspruchsvollen Sammlung aus Humpen aus Silber, der „Tour des Bouchers“ (Metzgerturm) aus dem 13. Jahrhundert, die ehemalige Getreidehalle (Halle aux Blés), und die Maison des Ménétriers (Haus der Dorfmusikanten),...usw. Leider sind die Gebäude bei trister dunkler Umgebung nicht so farbenfroh wie man s erwartet.
Mittwoch, 2. Oktober 2024
Ribeauville - Obernai >>> 70 km
Gestern Abend fing es an stark zu regnen. Dies zog sich bis in den Morgen hin. Grau in Grau war der Himmel und es regnete immer wieder leicht. Heute fuhren wir nur 20 km zum Château du Haute Königsbourg. Leider war das Wetter sehr schlecht. Der Weg führte durch den Wald bis auf 760 m/ü Meer. Von oben hat man gemäss Prospekt eine einmalig Rundsicht auf die Rheinebene. Hätte man. Wir standen in den Wolken. Es war trotzdem reger Besucher-andrang. Wir mussten zum Eingang hochlaufen. Die 260 m lange Anlage thront als Kammburg in 757 m Höhe am Ostrand der Vogesen auf einem mächtigen Buntsandsteinfelsen hoch über der Oberrheinische Tiefebene und ist eine der höchstgelegenen Burgen im Elsass. Das eigentliche Schloss erreicht man über die Zugbrücke, der bewohnte Bereich kann durch das Löwentor betreten werden. Die Gemächer der Schlossherrin und der Ritter, die Schlosskapelle und der Rittersaal sind heute noch mit Möbeln aus dem 15–17. Jahrhundert ausgestattet und können besichtigt werden.
1901 - 1908 wurde ein Teil der Burg Neu gebaut. Der Kaiser Wilhelm II selbst finanzierte die ersten Arbeiten mit 100.000 Mark aus seiner Privatschatulle. Die Arbeiten wurden mit modernsten Mitteln durchgeführt. Vom Steinbruch zur Ruine wurde die ca. 2 km lange Feldbahn der Hohkönigsburg gebaut, die Lokomotive musste mit Pferden den Berg empor gezogen werden. Eine Dampfmaschine trieb einen Generator an, der elektrischen Strom für die Beleuchtung und zwei elektrische Kräne.
Donnerstag, 3. Oktober 2024
Ribeauville - Obernai >>>>> 40 km
Es ist kalt geworden, blieb aber den ganzen Tag trocken. Wir bewegten unsere Wohnmobile weiter Richtung Norden. Obernai ist unser letzter Ort Richtung Norden. Die wenigen Kilometer waren in einer Stunde bewältigt. Wir stehen auf einem grossen Parkplatz praktisch direkt in der Stadt. Der Platz war von PW's und Wohnmobilen übersäht. Wir fanden noch zwei Plätze. Schnell stellten wir fest warum der Platz so begehrt ist. Es war Markt. Also schnell aus den Fahrzeugen und rein in s Getümmel. Das Angebot an Esswaren war verlockend und animierte zum Kaufen. Aber auch Kleider gab es zu guten Preisen. So deckten wir uns mit allen notwendigen und weniger wichtigen ein.
Nun ging es zur Stadtbesichtigung. Obernai ist eines der wenigen Elsässer Städtchen, die ihren ursprünglichen Charakter bewahrt haben. Hier sieht man noch die Stadtmauer, befestigte Türme, Fachwerkhäuser und kleine Gässchen. Obernai spielt für den Tourismus im Elsass eine wichtige Rolle und ist die am zweithäufigsten besuchte Stadt im Département Bas-Rhin. Da es bereits Mittag vorbei war suchten wir ein Restaurant auf. Im Gegensatz zu gestern wurden wir nicht enttäuscht. Wir fanden ein sehr schönes typisches Lokal mit guten Speisen. Zum Schluss genossen wir noch einen Kaffee Gourmand. Das ist der traditionelle Kaffee am Ende einer Mahlzeit mit mindestens drei verschiedenen Mini-Desserts.
Nun war der Stadtrundgang auf dem Programm. Die mittelaltrigen Häuser in der alten Stadtanlage sind Sehenswert. Weiter kann man einen Sechs-Eimer- Brunnen von 1579, das Kornhaus am Marktplatz und die Kirche Saints Pierre et Paul bestaunen. Oberhalb der Stadt steht das Monument für die Malgré-nous. 1956 wurde das nationale Denkmal zum Gedächtnis an die 272 toten und verschwundenen Kriegsopfer des Stadtkreises während des 2. Weltkriegs gebaut.
Von hier aus hat man einen grandiosen Blick über den Ort und außerdem eine Aussicht auf den Mont-Sainte-Odile. Wir wollten noch den Berg besteigen, sahen aber davon ab. Wir waren vor ein paar Jahren mit dem Fahrrad oben.,
Freitag, 3. Oktober 2024
Obernai - Breisach-Neuf >>>> 70 km
Übernachtung:
Campingplatz Vauban
Das Etter hatte sich etwas beruhigt, es war aber bitter Kalt durch die Bise. Zuerst hatten wir mal etwas mehr als eine Stunde warm im geheizten Wohnmobil. Die Fahrt war locker ohne viel Verkehr und Stau. Die Herausforderung war dann für mich die Einfahrt ins Städtchen. Überall standen Tafeln mit Fahrverbot für LKW. So kreiste ich um die Stadt auf der Suche nach der Einfahrt. Am Schluss nach mir die Sintflut rein in die Stadt. Schlussendlich fand ich dann auch den wunderschön gelegenen Campingplatz. Nach der Installation spazierten wir in das Stadtzentrum um Mittag zu Essen. Die Stadt Neuf-Brisach ist die Stadt des Sonnenkönigs: Sie entstand 1699 auf alleinigen Willen Ludwigs XIV. Heute gilt diese Zitadelle als das Meisterwerk Vaubans. Dieses in Europa architektonisch einzigartige Bauwerk erhielt den Status als UNESCO-Weltkulturerbe. Sein Existenz, seine klaren und unversehrten Linien, seine 48 Blöcke in einem gleichmäßigen Achteck, seine mit Bollwerken ausgestatteten Befestigungen... machen diesen Ort zu einer einzigartigen Sehenswürdigkeit.
Nach den Essen erkundeten wir das überschaubare Städtchen. Wie man auf dem Stadtbild sieht umspannt ein tiefer Graben die Stadt. Zur Zeit kann man verschiedene Kunstobjekte bestaunen. Wir liefen rund um die Stadt. Es gibt vier Eingangstore.
Samstag, 5. Oktober
Brisach-neuf - Embrach >>>> 170 km
Vor der Fahrt in die Schweiz konnten wir ganz in der Nähe noch uns mit Französischen Lebensmitteln eindecken. Darnach ginge es direkt Richtung Schweiz. Unterwegs genossen wir noch die Deutsche Kost in einem Restaurant direkt am Rhein. Anschliessend fuhren wir nach Embrach.