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Kurzurlaub Baden

Vier Tage in Badischen Ländle

Am Sonntagmittag entschlossen wir uns schlussendlich doch noch zu einem Kurzurlaub mit dem Wohnmobil. Das Ziel heute Abend sollte Sigmaringen sein. Wir fuhren über Land via Stockach und Messkirch, wo wir einen kurzen Halt machten. Das Schloss sollte unser Zwischenziel sein. Leider waren wir zu spät. Die Eingangstüre war verschlossen. Aber Hoch oben über der Messkircher Altstadt thront die Stadtpfarrkirche St. Martin, direkt neben der imposanten vier flügligen Schlossanlage der Grafen von Zimmern. Diese war glücklicherweise noch offen und ist wahrlich Sehenswert. An der selben Stelle an der wir heute die herrliche Barockkirche sehen können, stand schon im siebten bzw. achten Jahrhundert ein merowingischer Vorläuferbau. Dieser wurde dann durch ein romanischen Bau abgelöst, der wiederum ab 1526 in eine dreischiffige Hallenkirche umgebaut wurde. Ihre heutige Form bekam die Stadtpfarrkirche ab dem Jahre 1770 unter dem Fürsten Joseph Wenzel zu Fürstenberg. St. Martin ist der westlichste Punk der Oberschwäbischen Barockstraße und hat auch touristisch etwas zu bieten.

Nach einer kurzen Besichtigung ging es weiter Richtung Sigmaringen. Beim letzten Sonnenschein zeigte sich die Landschaft von der schönsten Seite. Über Berg und Tal erreichten wir schon nach kurzer Zeit die Stadt. Nun ging es an die Suche des Stellplatzes. Bereits im Zentrum ist eine Wohnmobil Beschilderung klar ersichtlich. Wir fanden aber nicht den offiziellen Platz. Aufgrund der Landesgartenschau steht dieser Stellplatz von Ende April bis Ende September 2013 den Wohnmobillisten nicht zur Verfügung. Die Wegweisung führte uns zum Alternativplatz. Dieser lag auch Zentrumsnah in einer kleinen Industriezone mit viel Platz und Entsorgungsmöglichkeiten und Strom. Die Strasse in der Nähe brachte etwas Emissionen, was aber noch erträglich war, da in der Nacht sowieso Ruhe herrschte. Am nächsten Tag war eine Schlossbesichtigung auf dem Programm. Um Halb elf Uhr kamen wir gerade recht zur Führung. Das Schloss kann nur mit einer Führung besucht werden, da es in Privatbesitz ist. Fotografieren ist verboten. Das Schloss Sigmaringen, Wahrzeichen der Stadt, zeigt mit seinem heutigen Ausbau eindrucksvoll die geschichtliche Entwicklung von einer mittelalterlichen Burg zu einem fürstlichen Residenzschloss. Es ist seit 1535 Sitz der Grafen und späteren Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Sehenswert sind die fürstlichen Sammlungen, darin unter anderem eine der größten privaten Waffensammlungen Europas mit ca. 3.000 Objekten, kostbare Gobelins und zahlreiche Jagdtrophäen. Die Eindrückliche Führung mit einem kompetenten Guide lohnt sich allemal. Dabei erfährt man auch etwas über die Besitzer des Schlosses. Die Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern ist eine deutsche Unternehmergruppe mit einem Verbund von sechs Unternehmen in fünf Branchen mit rund 3200 Mitarbeitern. Der Mischkonzern befindet sich im Besitz des Hauses Hohenzollern und ist ein stark diversifiziertes Unternehmen (Konglomerat) mit Tochtergesellschaften, die unterschiedliche Wertschöpfungsketten aufweisen und nicht miteinander im Wettbewerb stehen. Karl Friedrich von Hohenzollern ist Eigentümer der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern. Sitz des Konzerns ist Sigmaringen in Baden-Württemberg. Die UnternehmensgruppeFürst von Hohenzollern wurde am 18. Januar 2006 aus der damaligen Hofkammer neu formiert. Durch dieses Imperium wird der Unterhalt des Schlosses finanziert

Spaziergang durch die Landesgartenschau

Vom Wohnmobilplatz aus bietet sich ein Spaziergang der Donau entlang an. Etwas ausserhalb der Stadt gelangt man auf das Gelände der Landesgartenschau 2013. Leider ist die Ausstellung bereits geschlossen. Sie dauerte nur bis in den September. Nun ist es bereits erste Hälfte Oktober. Die noch vorhandenen Gärten zeugen von der Vielfallt an Pflanzen und Gestaltungen entlang der Donau. Eine Hängebrücke am Ende der Ausstellung führte uns auf die andere Seite wieder zurück zu unserer Wohnung. Die Einkehr am Abend im Restaurant Traube in der Altstadt war dann noch das Pünktchen auf dem i. Gut genährt ging es zum Schlafen. Nach dem Frühstück, das Wetter lies nun zu wünschen übrig, machten wir noch einen kurzen Shoppingspaziergang in der Altstadt. Unser heutiges Ziel war aber Bad Waldsee und das Hymer Museum. Nach einer kurzen Fahrt fuhren wir zuerst direkt zum Wohnmobilstellplatz an der Therme. Dieser war gut besucht. Zu Fuss erreichten wir nach rund 20 Min. die Altstadt. Bad Waldsee liegt in Oberschwaben nördlich des Altdorfer Waldes auf 584 bis 754 m ü. NN. Die Altstadt erstreckt sich auf einer Landenge zwischen zwei Seen, dem Stadtsee , der von dem aus Richtung Süden kommenden Urbach gespeist wird, und dem etwas kleineren Schlosssee (Westen), in den der vom Stadtsee kommende Pfaffenbach mündet und der durch die nach Westen fließende Steinach entwässert. Beim nordwestlichen Stadtteil Michelwinnaden entspringt einer der beiden Quellbäche des Donau-Zuflusses Riss. Die Altstadt besitzt viele schöne schmucke Häuser.

Nach einem Mittagessen in der Stadt fuhren wir dann die 5 km zum Werksgelände der Hymer AG. Das Museum wurde letztes Jahr geöffnet. In der Welt unterwegs. Das Hymer Museum in Bad Waldsee lädt zur einzigartigen Entdeckungstour durch Geschichte, Gegenwart und Zukunft des mobilen Reisens ein. In der über 6.000 Quadratmeter großen Dauerausstellung werden mehr als 80 historische Wohnwagen und Reisemobile präsentiert. Träger des Erwin Hymer Museums ist die Erwin Hymer Stiftung mit Sitz in Bad Waldsee. Die gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts wurde 2001 von Erwin Hymer mit dem Zweck der Förderung der Kunst und Kultur, insbesondere die Förderung von Kulturgütern im technischen Bereich, Errichtung und Unterhaltung eines Museums für Caravan- und Motorcaravan-Oldtimer, ins Leben gerufen. In unterhaltsamen Themen werden alte Wohnwagen mit den dazugehörigen Oldtimern präsentiert. Aber auch alte Wohnmobile werden präsentiert. In den diversen Ländern, die dargestellt werden kann man ein Foto machen, dass dann im Shop als Postkarte ausgedruckt wird, oder mit dem Code auf der Eintrittskarte im Internet heruntergeladen werden.

Nach einem zweistündigen Besuch fuhren wir weiter nach Bad Saulgau. Das Wetter windig und immer wieder regnerisch. Da es aber nur wenige Kilometer bis in den Kurort waren hatten wir genug Zeit uns den Stellplatz auszusuchen. Im Stellplatzführer sind drei Stellplätze ausgewiesen. Einer befindet sich direkt an der Therme, der andere in der Stadtmitte und der dritte den wir ansteuerten befand sich beim Naturschutzzentrum. Der Stellplatz war beinahe leer. Er hat keine Entsorgungs- oder Versorgungsmöglichkeit. Es ist aber Strom vorhanden. Nach einer kurzen Mittagspause spazierten wir den Steg entlang zu See. In dieser einzigartigen Moorlandschaft kann man über Naturerlebnispfade, Stege und Aussichtstürme die herrliche Natur erkunden. Auf dem Federsee können viele Wasservögel beobachtet werden. Die Geschichte des Federsees begann nach der letzten Eiszeit, als von den Gletschern zurück gelassene Moränenhügel einen Schmelzwasser-See aufstauten: den Federsee. Im Lauf der Zeit verlandete der See stark. Aus der Verlandung entstand das Federseemoor. Auf den verlandeten Flächen rund um den Federsee setzte die Moorentwicklung ein. Diese beginnt, wenn abgestorbenes Pflanzenmaterial nicht vollständig zersetzt werden kann, weil im wassergesättigten Boden der Sauerstoff fehlt. Die Reste der Pflanzen stapeln sich übereinander, es entsteht Niedermoortorf. Zunächst hat der Torf noch Kontakt zum mineralstoffhaltigen Grundwasser. Im Lauf der Zeit wächst die Schicht uhrglasartig nach oben und verliert den Kontakt zum Grundwasser. Wenn die Niederschlagsmenge nur gering ist, halten sich Torfaufbau- und Torfabbauprozesse die Waage, und es ist trocken genug für die Ansiedlung von Gehölzen: Ein Moorwald entsteht. Bei hoher Niederschlagsmenge entsteht ein Hochmoor, das vom Regen gespeist wird. Es ist Nährstoff- und kalkarm. Nur Spezialisten können hier noch wachsen, z.B. die Torfmoose. Ursprünglich lag insbesondere über dem südlichen Federseeried eine mehrere Meter dicke Hochmoorschicht, die fast vollständig abgetorft wurde. Nach einer ruhigen Nacht folgte ein Hammertag mit strahlend blauem Himmel. Wir nutzen die Zeit und spazieren nochmals auf dem Steg zum Federsee. In unmittelbarer Nähe des NABU-Zentrums beginnt der legendäre Federseesteg, der auf 1,5 km Länge über blumenreiche Riedwiesen und weite Schilfröhrichte bis auf die Wasserfläche des Federsees führt und einmalige Einblicke in die Moorlebensräume bietet. Nach dem Besuch des NABU Zentrums wo sich etliche Schulklassen aufhielten und in die Geschichte eingeweiht wurden besuchten wir nochmals das schmucke Städtchen bevor es dann schlussendlich wieder Richtung Embrach zurück ging.