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Marokko

Dienstag 24.2.2015

Embrach-Niederhasli-Claret 750 km

Wetter zuerst wolkig, hie und da Regen 7° C . Am Zielort wolkenlos rund 14 °C sehr windig.

Vom Winde verweht.

Endlich war die Zeit gekommen die Vorfreude auf die Reise hatte ein Ende. Wir sind heute um 08.15 Uhr gestartet. Nachdem Hans seine Sieben Sachen im Wohnmobil verstaut hatte und nach einem kurzen Halt beim Bäcker ging's los. Auf der A 1 Richtung Genf war relativ wenig los, sodass wir zügig vorankamen. Der Grenzübergang nach Frankreich verlief ohne Probleme. Wir kamen zügig voran. Hie und da ein kleiner Schauer, ansonsten trocken aber je länger je windiger. Teilweise wurden wir richtig durchgeschüttelt. Ein weiteres Problem waren die Zahlstellen der Autobahnen. Jedes mal wenn ich das Ticket reinschob kam es wieder heraus. Nach mehrmaligem Drehen akzeptierte der Apparat dann schlussendlich das Ticket und verlangte eine "horrende" Summe Maut. Die konnte per Kreditkarte beglichen werden. Ziemlich ähnlich erging es bei der zweiten Station. Hier musste ich eine Hilfe per Druckknopf anfordern. Nach der Freischaltung funktionierte auch hier die Zahlung. In Nimes verliessen wir die Autobahn Richtung Claret. Nun ging es über Land durch schöne Weingegenden. Pünktlich nach rund 10 Stunden und zwei rund halbstündigen Pausen erreichten wir unser Ziel bei Christine Eschmann. Nach der Begrüssung tranken wir zuerst ein gutes Elsässer Bier. Das Highlight am Abend war dann das Abendessen. Christine hatte uns frische Jakobsmuscheln mit Reis und Lauch vorbereitet. Die Ferien haben für uns begonnen. Morgen werden wir in rund einer Stunde in Sète sein. Das Schiff wird um 20.00 Uhr ablegen.

Jakobsmuscheln Hmm fein !!

Mittwoch, 25.2.2015

Claret – Sète 72 km

Wetter: sonnig 20 °C

Absolute Stille herrschte in der Nacht, nur hie und da pfiff der Wind um das Wohnmobil. Gegen 08.00Uhr erwachten wir und wurden durch blauen Himmel und Sonnenschein verwöhnt. Um halb neun war das Frühstück von Christine vorgesehen. Pünktlich wie die Schweizer sind standen wir vor der Tür. Nach dem schönen Abend und vielen Gesprächen von Gott und der Welt setzen wir den Dialog am Morgen fort. Bei Kaffee und Zopf verging die Zeit wie im Fluge. Es hiess Abschied nehmen. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verliessen wir den kleinen Ort weiter Richtung Süden. Der Weg führte uns über Land auf kleinen gut ausgebauten Wegen. Weingüter und Reben ohne Ende begleiteten uns. Kalksandstein Felsen und Pferdeweiden ergänzten de Landschaft. Nach rund anderthalb Stunden kam dann das Meer in Sicht. Von der Anhöhe herunter gelangten wir in die Stadt Sète in Südfrankreich. Im Zentrum parkierten wir das Mobil. Nun machten wir uns zu Fuss auf den Weg in die Stadt. Nach wenigen Minuten waren wir am Fischereihafen und damit in der Innenstadt. Nach einem kurzen Spaziergang suchten wir ein Restaurant um etwas Mittag zu essen. Wir fanden direkt am Wasser ein Lokal das uns einen guten Eindruck machte. Leider entsprach es dann nicht unserem Gusto, Die Qualität des Fisches liess zu Wünschen übrig. Aber was soll’s.

Nach einer weiteren Stunde Spaziergang war es bereits Zeit sich in Richtung Hafen zu orientieren. Treffpunkt war um 15.00 Uhr. Was uns dann da erwartete übertraf alle Vorstellungen. Es standen schon viele Fahrzeuge, hauptsächlich Französische IVECO Kastenwagen mit Marokkanern als Chauffeur vollgepackt mit allerlei Haushaltgeräten, Velos, Stühlen, Auspuffen usw.und sonstigem Krims Kram. Auf dem Fahrzeugdach meistens nochmals etwa 1 m Materialien festgezurrt. Personenwagen waren vollgestopft mit allerlei Sachen sodass der Auspuff beinahe den Boden. Ungefähr die Hälfte der Fahrzeuge waren masslos überladen. Afrika hat bereits in Frankreich begonnen. Schnell haben wir auch unsere Reiseleiter gefunden. Zwei Fahrzeige vor uns stand das Bimobil Fahrzeug von Renate und Jamal. Nach einer herzlichen Begrüssung hat sie für uns die ganzen Tickets geholt und danach die erste Information für die Schifffahrt gegeben. Auch wurden die ersten interessanten Reiseerlebnisse einzelner Mitglieder ausgetauscht. Wir sind von Sète aus neun Reisemobile die den Marokko Trip mitmachen. Es kommen dann am Samstag nochmals zehn dazu, sodass wir insgesamt 19 Mobile sind. Nach weiteren vier Stunden Warten konnten wir nach und nach auf das Schiff fahren. Es scheint, dass es ziemlich voll ist, wurden die Autos doch so eng aneinander gestellt, dass wir kaum aussteigen konnten. Inzwischen haben wir im Labyrinth der Gänge mit Hilfe eines Guides unsere Kabine gefunden, die ganz schön ist. Mit einer halben Stunde Verspätung fuhr die Fähre gegen halb neun Uhr los. Wir haben noch eine Kleinigkeit gegessen und haben uns dann zum Lesen und Berichteschreiben in die Kabine zurückgezogen.

Donnerstag-Freitag 26 + 27.2.2015

auf See

Wetter: sonnig 20 °C

Am Donnerstag verbrachten wir den grössten Teil des Tages an Deck bei relativ warmen Temperaturen. Im Selbstbedienungsrestaurant konnten wir uns verpflegen. Es hat eigentlich noch mehr Restaurants. Diese sind aber alle geschlossen, weil noch keine Touristensaison ist. Die Franzosen und Marokkaner haben ihr eigenes Essen dabei. Um siebzehn Uhr trafen wir uns alle auf dem Schiff für die erste Lagebesprechung. Die Ankunft in Tanger wurde ausführlich besprochen. Die Reiseleitung hat auch entschieden, dass wir auf dem grossen Parkplatz im Hafen übernachten werden, da wir erst gegen elf Uhr am Abend ankommen werden. Eine gute Entscheidung, denn wir wollen ja auf dem Weg nach Martil auch etwas sehen. Ansonsten kam man ausser Warten , Essen und etwas Lesen nicht viel machen. Am späteren Abend wurde den Passagieren noch mitgeteilt, dass das Schiff nicht in Nador sondern in Mellila anhält infolge schlechtem Wetters. Beide Orte liegen wenige Kilometer auseinander. Somit war nicht klar wie es möglich ist an einem Ort anzulegen und am anderen nicht. Aber eben es ist eine Italienische Gesellschaft. Was das für Auswirkungen hatte zeigte sich erst später. In der folgenden Nacht wurde es gegen o3.00 Uhr etwas unruhig. Die See wurde rauh und das Schiff schaukelte recht stark. Der Schlaf kam damit etwas zu kurz. Um 07.30 Uhr legten wir in Mellila einer spanischen Enklave an. Sehr schleppend wurden die Autos ausgeladen. Nach mehr als zwei Stunden war es soweit. Aber das war erst der Anfang. Nun ging das grosse Warten los. Der Verlad wollte und wollte nicht sattfinden. Uns wurde klar, dass die ganze Verschiffung von Nador nach Mellila verlegt werden musste. Die mehr als hundert Autos wurden dementsprechend umdirigiert. Jedenfalls nach etwas mehr als sechs Stunden ging es dann doch weiter. Das Wetter nach wie vor schön, aber es herrschte starker Wind, sodass man kaum draussen Sitzen konnte. Die Zeit verging schleppend. Nach rund 52 Stunden Schifffahrt die ruhig verlief erreichten wir bei schönstem Wetter den neuen Hafen von Tanger. Was jetzt kam war aber einsame Spitze. Der Auslad der Fähre war ein Schauspiel. Auf dem Deck waren Fahrzeuge die richtig standen und zwei Reihen die in der Gegenrichtung standen. Als das Tor geöffnet wurde wollten alle zusammen raus. Ein Gehupe, Gedränge und ein Millimeter genaues Fahren war angesagt. Die einen fuhren Rückwärts mit Anhänger die Rampe runter. Andere drehten mitten im Schiff und Gewühle das Fahrzeug. Mit viel Vorsicht und dem Passieren lassen der "Gegner" kamen wir ohne Schrammen von der Fähre. Inzwischen war es gegen 23.00 Uhr

Ich erwartete nun ein Anstehen und kompliziertes Zollverfahren. Wir füllten bereits auf dem Schiff die Einfuhrbewilligung aus. Ein Zöllner auf dem Schiff tippte bereits alles in seinen Laptop und stempelte die Pässe. Wir mussten nur noch die Deklaration des Fahrzeuges an Ort ausfüllen. Wir fuhren bis zum ersten weissen Zollhäuschen. Alle Mobile trafen sich dort wieder. Zur Registrierung ging ich zu einem Häuschen, wo mich eine nette schwarzhaarige junge Dame empfing. Sie füllte die Dokumente auf ihrem Computer aus und schickte mich nochmals zurück um den Passcode den wir auf dem Schiff erhalten hatte mit dem Dokument des Fahrzeuges zu verbinden. Nach der Rückkehr fertigte sie meine Papiere speditiv ab und suchte die beiden wichtigsten Herren. Elegant mit schöner Uniform kam zuerst der eine, der unterschrieb das Dokument und fragte mich nach Waffen. Die junge Dame pfiff dem zweiten dazu, der machte den Stempel auf das Dokument und fragte mich nach Waffen. Und damit war ich durch. Wir trafen uns auf dem 300 m weiter vorne befindlichem Parkplatz zum Schlafen. Zuerst warteten wir aber noch bis alle da waren was doch noch rund eine halbe Stunde dauerte. Mit einem Apéritiv und kleinen Häppchen, die von allen Seiten gebracht wurden begossen wir die lange ermüdende Fahrt und die Ankunft auf Afrikanischem Boden. Es war weit nach Mitternacht, als wir Schlafen gingen.

Reiseroute Marokko

Samstag, 28.Februar 2015

Tanger Med - Martil: 60 km

Wetter bewölkt, sonnig 12 - 16 °C

Die Weg schlängelte sich dem Bergrücken entlang immer wieder mit schöner Aussicht. Langsam kamen wir zum Meer herunter. Es reihte sich Badeort an Badeort. Die Orte sind sehr gepflegt. Immer wieder machte wir Zwischenstopps und bewunderten Land und Leute. Der Weg war kurz, sodass wir nach dem Mittag bereits in Martil ankamen. Der Campingplatz ist praktisch mitten in der Stadt. Wir spazierten anschliessend durch die Stadt, die ebenfalls gepflegt wirkte und im Sommer ebenfalls ein Badeort ist. Am Abend hatten wir das erste Breefing für den nächsten Tag.

Route

Der Entscheid im Hafen von Tanger zu bleiben war richtig. Wenn man die Strassenverhältnisse nach Martil am nächsten Tag gesehen hat wäre es gefährlich gewesen im Dunkeln zu fahren. Schlaglöcher enge Kurven und eine Passfahrt war angesagt. Wir schliefen gut und hörten immer wieder die Flüchtlinge, die durch einen hohen Zaun zurückgehalten wurden. Ausgeschlafen frühstückten wir und wechselten noch Geld direkt vor dem Wohnmobil. Gegen 10.00 Uhr machten wir unsere ersten Kilometer auf dem afrikanischen Kontinent. Es begann direkt mit einem Anstieg und einem kleinen Pass mit wunderschöner Aussicht auf das Mittelmeer. Auf der anderen Seite sah man die Enklave Ceuta.

Stadt Sebta (spanische Enklave)

Route

Nach dem Frühstück um 08.00 Uhr fuhren wir gegen 09.30 Uhr vom Campingplatz weg. Da wir nicht auf Anhieb die richtige Strasse erwischten machten wir bei einigen Kreiseln noch eine Ehrenrunde. Schlussendlich trafen wir dann doch auf den richtigenWeg und fuhren dem Mittelmeer entlang auf einer wunderschönen abwechslungsreichen Strecke bergauf und bergab. Auf unserer Weiterfahrt ins waldreiche Riff Gebirge Richtung Chefchaouen kamen wir durch wunderschöne Berglandschaften. Die Strasse war kurvig undwechselte ab mit Steigungen und dann wieder Abfahrten. In einem Tal machten wir eine kurze Pause. Keine Minute nach dem Halt waren schon zwei Kinder bei uns. Wir gaben ihnen je eine Süssigkeit die wir mitgenommen hatten. Ich öffnete meine Garage wo wir noch 12 Fussbälle zum verschenken hatten. Als sie die sahen erstrahlte ihr Gesicht. Ich pumpte ihn noch auf und übergab den Ball. Als wir wieder weg fuhren, sahen wir unten am Fluss die Kinder bereits spielen. Der erste Ball hat bereits viel Freude gebracht.

Sonntag 1. März 2015

Martil – Quezzane: 200 km

Wetter schön bis 24 °C

Es ging weiter durch wunderschöne Landschaften mit Ziegen, Schafen und immer wieder Esel oder Saumtiere die als Transporter für die Einkäufe, oder Ernten dienten. Kleine Kinder wurde ebenso damit transportiert. Unterwegs besuchten wir Chefchaouen das malerisch auf 600m Höhe am südlichen Ausläufer des Riffgebirgesetwa 62 km südlich von Tetouan liegt. Dieses kleine Städtchen hat eine der schönsten Medinas Marokkos. Sie wird auch als die blaue Stadt in den grünen Bergen genannt. Die gesamte Altstadt mit ihren reizvollen engen Gassen, kleinen Plätzen, blau- und weißgetünchten Häusern lädt zum Spazieren ein. Die blaue Farbe soll angeblich vor dem Bösen Blick schützen. Leider hatten wir sehr wenig Zeit für den Besuch, zumal wir rund eine Stunde zum Essen brauchten. So hiess es schnell Abschied nehmen und unseren nächsten Campingplatz Quezzane anzusteuern. Um 17.30 Uhr war Besprechung des nächsten Tages angesagt. Fünf Minuten vor dem Termin erreichten wir den Platz, waren aber noch nicht die Letzten. Nach der Besprechung unter freiem Himmel hatten wir im Camping Restaurant ein gemeinsames Essen Marokkanischer Spezialitäten. Nach einer guten Suppe als Vorspeise gab es Couscous mit Huhn und gedämpftem Gemüse. Den Resten nach die zurück gingen war das Gries nicht jederman's Sache. Als Dessert gab es dann frische Orangen und sonstige Früchte. Gegen halb Elf war dann Nachtruhe angesagt.

Montag: 2.März 2015

Quezzane - Fès 130 km

Wetter: schön 21 °C

Route

Als wir erwachten staunten wir nicht schlecht. Es hatte Nebel. Die Temperatur sank auf 10 °C und wir hatten im Wohnmobil 16 °C. Es klopfte an der Türe um acht Uhr. Davor stand Renate unsere Reiseleiterin mit einem Marokkaner der die Hände voll mit Baguettes hatte. Damit war der z'Morge gesichert und wie. Wir beeilten uns nicht, da wir nicht unbedingt im Nebel fahren wollten. Gegen halb zehn kam langsam die Sonne zum Vorschein und wir starteten zu unserer nächsten Etappe. Weiter geht’s gen Süden durch das waldreiche Riff-Gebirge, vorbei an Olivenhainen und Obstplantagen. Wir hielten an einem Brunnen wo die Einwohner des Dorfes ihr Wasser holen. Es wir in alle möglichen Behälter abgefüllt. Mit Eselwagen werden die Fässer ins Dorf transportiert. Ein buntes Treiben herrschte an der Wasserstelle. Wir zogen weiter im grünen Tal und sahen immer wieder Herden von Schafen gemischt mit Ziegen, oder Kühen. Alle immer bewacht von einem Familienangehörigen. Die Kinder am Wegesrand winkten uns zu. Die ganze Bevölkerung ist herzlich und hilfreich. In einer grösseren Stadt machten wir einen kurzen Halt um einmal das Dorfgeschehen zu sehen. Es war schon eindrücklich was da alles lief. Die kleinen Geschäfte verkauften Fleisch offen praktisch auf der Strasse. Allerlei Ersatzteile von Autos konnten gekauft werden. (Keines jünger als 20 Jahre) Reifen wurden gewechselt auf der Strasse oder an einem Lastwagen rasch das Radlager ausgetauscht. Aber auch hier wieder alle zu einem Scherz aufgelegt und freundlich. Nach einem Kaffee mit, nein nicht Kuchen, sondern Krapfen gings weiter. Der nun folgende Weg kann nicht beschrieben werden, wenn man ihn nicht mit eigenen Augen gesehen. hat. Felder soweit das Auge reichte in einer hügeligen Landschaft. Es wurden Getreide, Erbsen, Orangen, Oliven usw. Kilometerweise angebaut. Wir hielten an einer erhöhten Lage und hatten einen grandiosen Rundumblick über die Felder, See und Berge. Alles bildete einen extremen Kontrast zu den weissen Steinen des Gebirges. Wir erreichten die Hügel und Hänge des Oued-Fés- Tales, und werden nun vier Nächte unser Lager am Ortsrand von Fès aufschlagen. Bei der Ankunft erwartete uns ein modernes Camp mit allem was man sich wünscht. Nach einem Glas Schnaps zum Geburtstag einer Teilnehmerin, sowie einem kurzen Abstecher in das Platzrestaurant legten wir uns schlafen.

Meknes

Dienstag 3. März 2015

Busreise: Meknes, Volubilis, Moulay Idriss

Wetter: schön, 20 °C in der Nacht 5 °C

Route

Wir haben uns hier im Camp für drei Tage fest installiert. Heute Morgen wurden wir mit dem Bus um 08.00 Uhr abgeholt. Ein Reiseführer und der Busschauffeur werden uns an den beiden Ausflugstagen begleiten. Wir sind um 07.00 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt und sind dann zum Treffpunkt gegangen. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir Meknes. Es ist eine der vier Königsstätte im nördlichen Marokko mit rund 600.000 Einwohnern. Die Hauptstadt der Region Meknes-Tafilalet liegt am Fuße des Mittleren Atlasgebirge. Die gesamte Altstadt von Meknès wurde von der UNESCO im Jahr 1996 in ihre Liste des Weltkulturerbe aufgenommen. Beim ersten Halt bekamen wir einen weiteren Führer, der ein wirkliches Original eines Marokkaners war. Seine Ausführungen und sein Wissen bemerkenswert. Wir stiegen wieder in den Bus und fuhren auf eine Anhöhe von wo man die ganze Stadt sehen konnte. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir zum Königspalast wo wir die schönen Facettenreichen Eingangstüren, die natürlich verschlossen waren, besichtigten. Nach einer weiteren kurzen Fahrt ging es auf die Rückseite des Palastes. Riesige Speicherbauten und Stallungen des Heries Souani wurden nun besichtigt. Die Speicher haben im Sommer max. 14 °C was durch ein einfaches Lüftungssystem erreicht wird. Vom Eingang her wurden immer wieder Richtungsänderungen der Gänge gebaut. Durch den Ventouri Effekt entsteht eine Strömung, die das ideale Klima für das Getreide das in Säcken abgefüllt war, ergeben hat. Die Stallungen dienten auch als Pferdeställe wo gegen 2000 Pferde wohnten. Nach einem weiteren kurzen Spaziergang besuchten wir das prachtvolle Mausoleum von Moulay Ismail mit angeschlossener Moschee, das von Mohammed V. restauriert wurde. Den weißen Sarkophag flankieren überraschenderweise zwei barocke Standuhren, die in dem orientalischen Dekor fremdartig anmuten. Sie waren ein Geschenk des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. an Moulay Ismail. Die Moschee kann auch als Nicht Moslem besucht werden, was wir auch machten. Ein Spaziergang durch die Medina ist immer ein Erlebnis. Nun war Mittagessen angesagt in einem Restaurant vor dem Hauptplatz. Anschliessend machten wir den Verdauungsmarsch durch die Medina mit ihren Verkaufsständen.Bevor wir dann gegen halb vier Uhr die Stadt verliessen und nach Volubilis fuhren.

Die antike Stätte von Volubilis liegt etwa 27 km (Fahrtstrecke) nördlich von Meknès an einem Südhang des Jbel Zerhoun-Massivs in einer Höhe von etwa 380 m ü. d. M. und nur knapp 4 km von der Kleinstadt Moulay Iris entfernt. Volubilis ist die am besten erhaltene Ausgrabungsstätte aus dem römischen Reich in diesem Teil Nordafrikas. Seit 1979 ist sie UNESCO-Weltkulturerbe. Bewundernswert sind die liebevoll gestalteten Mosaike in den Häusern und Bädern. Nach mehr als einer Stunde Rundgang auf dem 20’ooo m2 grossen Areal fuhren wir noch zu unserer letzten Station, einer Stadt die am Berghang „klebte“ . Moulay Idris.

Wir besuchten noch die vielen Stände an der Hauptstrasse wo man alles mögliche kaufen konnte. Es herrschte ein reges orientalisches Treiben auf den Strassen. Es gab aber auch hartnäckige Händler, die uns dauernd belästigten. Unser Führer versuchte sie davon abzuhalten. Zwei davon liessen sich nicht abschrecken und folgten uns schlussendlich noch bis zum Bus. Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten wir wieder unser Camp. Müde aber glücklich gingen wir ins Bett, denn Morgen steht der Besuch vonFès auf dem Programm.

Mittwoch 4. März 2015

Besuch Fès

Wetter: 20 °C schön

Heute war der Besuch einer weiteren Königsstadt vorgesehen. Da wir relativ nahe der Stadt im Camp sind, starteten wir um 09.30 Uhr wieder mit dem Bus. Nach rund 20 Minuten waren wir bereits auf einer Anhöhe, wo wir zuerst einmal einen Überblick über die ganze Stadt hatten. Auch die Medina von Fès steht unter Schutz der UNESCO als Kulturerbe. Wir hatten eine schöne Aussicht obwohl zuerst noch etwas Nebel herrschte, der sich aber schnell auflöste. Fès ist mit rund einer Million Einwohnern die drittgrösste Stadt Marokkos. Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes. Die Stadtmauern umfassten einmal 22 km. Fès wird als Stadt des Kunsthandwerks bezeichnet. Wir hatten die Möglichkeit eine Metallbearbeitung, eine Schule in der die berühmten Mosaiktische und Brunnen, sowie Fliesen hergestellt werden. Die Lehre dauert je nach Anspruch der Arbeit 2 - 5 Jahre. Am Tor des Präsidentenpalastes konnten wunderschöne Mosaike und Metallarbeiten angeschaut werden.

Ein Rundgang durch die Stadt begann beim Königspalast dem wichtigsten Monument von Fès. Dieser wurde im 13 Jahrhundert gebaut. Die 1968 errichtete weitläufige Esplanade der Alaouiten lässt einen Blick auf beeindruckenden fein bearbeiteten Tore des Palastes zu. Nebenan ist das jüdische Viertel. Es lebten einmal mehre 100'000 in diesem Stadtteil. Die Häuser der Mellah unterscheiden sich von den marokkanischen dadurch, dass sie die Fenster nach Aussen haben, während die Einheimischen gegen den Innenhof gerichtet sind. Nach einem kurzen Marsch durch die Medina erreichten wir das Färberviertel.

Die alte Gerberei in Fès ist nicht weit. Noch kann man sie nicht sehen, denn in den verwinkelten Gassen der Medina kann man seinen Blick nicht in die Ferne schweifen lassen. Das braucht man auch nicht, denn der Gestank ist nicht zu übersehen bzw. “überriechen“. Noch einmal links, dann rechts und man kommt in eine kleine, gerade Gasse. Sie sieht aus wie alle anderen Gassen, doch links und rechts hängen Ledertaschen, Jacken, Lederhosen und -röcke - kurzum alles, was mit Leder zu tun hat, ist ausgestellt. Nun weiss man, man ist am Ziel angelangt, denn Straßennamen gibt es nicht in der Medina und die wenigen, die es gibt, sind in arabischer Schrift. Wir werden von unserem Reiseleiter in ein Gebäude geführt, was in den unteren Räumen aus Verkaufsgeschäften bestand. Die Führung und Erklärung der Gerberei wird meist durch den Geschäftsinhaber selbst oder einer seiner Gehilfen gemacht. Durch ein unübersichtliches Treppengewirr steigt man in die höheren Stockwerke mit Balkonen. Sofort fallen einem die fast mittelalterlichen Arbeitsweisen ins Auge. Sicherlich ein einschneidendes Erlebnis, denn man vergisst oft schnell, dass nur vor hundert Jahren auch in Europa so ähnlich gegerbt wurde. In den Industrienationen wird der Gerbprozess mittlerweile maschinell gemacht. Die traditionelle Altgrubengerbung gibt es noch in einigen Ländern, so wie in Marokko. “Das Gerben dauert fast ein Jahr”, erklärt Mohamed. Ein fast unvorstellbarer Zeitraum. “Zunächst erst einmal wird die Haut von Fett und Haarresten befreit, dann werden sie in diese Gruben gelegt,” Mohamed zeigt auf die hellen, fast weißen Gruben. Sie enthalten eine Brühe aus Kalk und Taubenkot, dort walgen und bearbeiten die Arbeiter die Häute indem sie barfuss in der stinkende Brühe mit kurzen Hosen herumwaten. Danach kommt die Färbung. “Bei uns wird nur mit pflanzlichen Mitteln gefärbt, mit Mohn für die Rotfärbung, Safran für die Gelbfärbung und Indigo für die Blaufärbung. Mohamed zeigt auf die verschiedenfarbige Bottiche, bzw. Gruben, die fast ein Meter tief sind. Anschließend werden die gefärbten Häute zum Trocknen auf die angrenzenden Terrassen gelegt. Auf einer anliegenden Terrasse sieht man Wollreste. “Diese Wolle wurde von einem toten Tier geschoren, sie taugt daher nicht zur Kleiderverarbeitung, sie ist wie Stroh”, erklärt Mohamed weiter. Genutzt wird diese als Kissen oder Sofafüllung. Beeindruckt von der mühsamen Arbeitsweise verliessen wir das Gebäude.

Nun tauchten wir ins Labyrinth der Medina ein. Zuerst ging es durch eine schmale Gasse, knapp Mann breit rein. Ohne Führer ist man hoffnungslos verloren. Geschäfte an Geschäfte reihen sich aneinander. Diese sind schön geordnet nach den Produkten die sie verkaufen. Die sehr engen Gänge sind gefüllt mit Menschen die am Einkaufen sind oder dann auch ganze Esel Karavanen, die ausliefern. Es konnten lebende Hühner, Schnecken und vieles anderes für uns fremdes gekauft werden. Man hätte sich stundenlang darin aufhalten können. Man sieht selten das Tageslicht, da die ganzen Gänge mit Blachen vor Regen abgedeckt sind. Nach dem Mittagessen in einem typischen Restaurant, das man alleine nie finden würde ging es weiter

Die Moschee inmitten der Medina von Fès-el-Bali ist die historisch und politisch bedeutendste Moschee Marokkos. Ehemals war die Moschee durch Tore von drei Seiten aus zugänglich und bot − bei einer Grundfläche von ca. 85 × 70 Metern – maximal etwa 20.000 Gläubigen Platz zum Gebet, doch wird diese Zahl heutzutage selbst beim Freitagsgebet bei weitem nicht erreicht. Nach dem kurzen Blick in die riesige Moschee ging es weiter zu einer Koranschule und anschliessend noch auf die andere Seite der Stadt, wo man einen schönen Ausblick auf die drei Stadtteile Neustadt, Medina und Altstadt. Nach einem intensiven Tag fuhren wir zurück ins Camp. Hans und ich hatten noch einen kleinen Hunger und begaben uns in Restaurant des Camp's. Wir bestellten zweimal Spaghetti mit Fruits de Mer. Am Nebentisch war eine edle Gesellschaft mit eigenen Diener. Sie bekamen zuerst ein grosse Schüssel mit Meerestieren. Als zweiter Gang folgte das Hauptgericht, meinten wir. Es bestand aus Fleisch (grosse Stücke) und Gemüse. Nach einer kurzen Zeit kam nochmals eine grosse Terrine mit ganzen Hühnern. Wir staunten nicht schlecht ab der Menge an Essen. Dies fiel dem gepflegten Herrn auf und er sprach mich an. Er sagte uns was sie bestellt hätten und bot uns an zu probieren. Wir lehnten dankend ab. Er liess aber nicht locker und wir wurden vom Privatdiener mit einer Portion Truthahn an unseren Tisch bedient. Wir hatten aber schon gegessen und bezahlt. Aus Anstand blieb uns nichts anderes übrig als das Truthahn auch noch zu Essen. Der Kellner sagte uns , dass es eines ohne Chemie sei. Das Huhn war mit Sauce, Ananas, Nüssen und weiteren Zutaten serviert worden. Einfach Köstlich. Wir bedankten uns höflich und sprachen noch einige Worte in Französisch. Beim herausgehen fragte ich den Kellner wer der Herr mit seiner Tafelrunde war. Zu unserem erstaunen haben wir mit dem Justizminister von Marokko getafelt. Das war ein einmaliges Erlebnis.

Donnerstag 5. März 2015

Ruhetag

Wetter : schön, warm 17 °C

Heute war Ruhetag angesagt. Berichte schreiben, Putzen, organisieren und aufräumen usw. Es war also genug Arbeit vorhanden. Zudem hatten wir auf dem Markt Kamelfleisch gekauft. Als wir es auspackten war die Freude etwas getrübt. Wir haben auf dem Markt schönes fettfreies Fleisch gesehen. Unserer Reiseleiter organisierte dann den Kauf. Als wir den Beutel öffneten war das Fleisch doch recht durchzogen. Damit konnten wir den Gedanken vom grillieren vergessen. Hans mein Starkoch machte durch mühseliges wegschneiden von Fett am Ende Geschnetzeltes mit Nudeln und Salat. Er hat sich damit den vierten Stern am Kochhut verdient. Es schmeckte gut und konnte kaum von Rindfleisch unterschieden werden. Danke für die viele Arbeit heute Mittag.

Freitag: 6.März 2015

Wetter: schön 16 -22 °C

Fès - Midelt: 180 km

Route

Ein weiterer wunderschöner Morgen begann mit dem frischen Baguette. Wir durften heute wieder On tour gehen. Nach dem Entsorgen des Abwasser- und Fäkal Tanks ging es gegen 09.00 Uhr los. Zügig kamen wir aus der Stadt heraus begleitet links und rechts von Oliven- Mandel- und Apfelbäumen. Ein Paradies. Langsam aber stetig fuhren wir bergauf. Fès liegt auf 450 m, nach weiteren 35 km bei Immouzer erreichten wir schon 1450 m. Die Landschaft unbeschreiblich schön. Die unten stehenden Bilder sollen einen kleinen Eindruck geben. Wir überqueren den mittleren Atlas. Die Natur ändert sich praktisch stündlich. Auf dem Pass liegt noch Schnee. Grosse Schaffherden ergänzen die Landschaft. Immer wieder findet man Barrieren, die wenn es Schnee hat geschlossen werden. Wir machten immer wieder Halt um zu Fotografieren. Es ging weiter aufwärts bis Ifrane das auf 1600 m liegt. Es könnte in der Schweiz liegen. immer wieder trafen wir unterwegs andere Teilnehmer der Tour.

Kurz hinter Azrou machten wir noch einen kleinen Abstecher vier Kilometer nach Osten. Da steht mit zehn Metern Stammumfang und 40 Metern Höhe eine der weltweit grössten Zedern. Sie ist zwar abgestorben aber immer noch imposant. Nicht zu vermeiden sind da natürlich die Händler mit Mineralien. Mann kann aber auch reiten auf Pferden, die mit schönen Teppichähnlichen Tüchern bedeckt sind. Viele Berber Affen komplettieren den schönen Ort mitten in den Zedernwäldern. Wir wollten eigentlich auf dem Weg weiterfahren um wieder in die A 13 zu kommen. Zuviel Schnee und Eis verhinderten aber das Vorhaben. Wir sind mit einem Mineralien Händler einig geworden und haben vier schöne Steine gekauft und getauscht gegen ein T-Shirt. Unterwegs passierten wir Timahadite wo wir unseren Mittagshalt machten. Überall roch es nach Feuer. In Marokko gibt es praktisch überall vor den Geschäften oder Restaurants kleine Grills die mit Gas oder Holz befeuert werden. Drauf gibt es in Keramik Geschirren mit Hut einfache aber gute Gerichte. Diese werden Tajine genannt und enthalten Gemüse, Kartoffeln und Fleisch.

Samstag 7. März 2015

Wetter: 20 °C in der Nacht 5 °C

Midelt – Meski Source bleu 185 km

Route

Wir waren bereits wieder früh auf den Beinen. Nachdem wir um 08.00 Uhr das runde Fladenbrot im Restaurant geholt haben, wurde zuerst mal wärschaftlich gefrühstückt. Gegen 09.00 Uhr starteten wir mit einem grandiosen Ausblick auf den Hohen Atlas, den wir heute überqueren wollen. Der nächste grössere Ort war Midelt, eine schöne moderne Stadt. Wir haben hier nicht angehalten sondern haben weiter die Ebene durchquert und sind gegen den hohen Atlas gefahren. Die Gegend ist karg mit wenig grünen Büschen, die später gar verschwinden. Nun ging es schnell wieder bergauf mit einem grandiosen Ausblick auf die Ebene herunter. Immer wieder hielten wir an und genossen den Ausblick. Der höchste Punkt ist der Col Tizi N’Talghaumt mit 1907 m Höhe. Nach dem Hospiz ging es wieder etwas nach unten bis zum Ort Nzala, wo gerade ein Berbermarkt stattfand. Wir mischten uns unter die Besucher und konnten viele neue Erlebnisse mitnehmen. An einem Stand der vor lauter Rauch kaum sichtbar war bestellten wir Fleisch vom Grill. Es schmeckte wirklich gut. Bei der Frau nebenan gab es The frisch auf dem Holzkohlegrill gewärmt. Es war eine neue Erfahrung, die wir hoffentlich ohne Nebenwirkungen verkraften werden.

Die nächsten 30 km forderten Mensch und Fahrzeug heraus. Die Strassen sind, wenn überhaupt, einbahnig mit Kiesstreifen. Schlaglöcher und Rillen sowie Sandpisten ermöglichten max. 30 km Geschwindigkeit. Immer wieder sah man Brücken, die vom Hochwasser einfach weggeschwemmt wurden. Einmal mussten wir durch Wasser fahren. Die Landschaft aber wandelte sich in Steppe mit kleinen Büschen. Die Strassen unendlich geradeaus soweit das Auge reichte. Immer begleitet von Bergen links und rechts. Als wir dem Fluss entlang fuhren sah man immer wieder Palmenoasen mit kleinen Dörfern. Die staunten über die weissen Kasten die man am Wegesrand sieht. Später erfuhren wir das es sich um Bienenkasten der Imker handelte.

Nach einer halben Stunde und vielen neuen Erkenntnissen ging unsere Reise weiter schon wieder aufwärts. Eine atemberaubende Strecke erwartet uns nun. Steine und Sand in roter Farbe begleitete uns nun eine längere Zeit. Wir folgten dem Fluss Ziz. Es ist ein breiter Fluss mit wenig Wasser, gefärbt vom vielen Sand den er mitträgt. In Rich genehmigten wir uns eine kurze Pause. In der Stadt war wie fast überall Markt. Wir kauften rund 1.5 kg Fleisch (mit Knochen) um übermorgen Grillieren zu können. Wir haben in der Wüste ein gemeinsames Abendessen, wo jeder mitbringt was er will. Nach einem starken Kaffee an der Bushaltestelle fuhren wir Richtung unserem nächsten Camp weiter. Beim Abstieg auf die Ebene durchführen wir einen kurzen Tunnel. Wenige Kilometer später dann ein herrlicher Ausblick auf den grossen Stausee. Der nächste grössere Ort war dann El Rachida den wir durchquerten und überrascht waren ob der moderne der Stadt. Die Häuser waren modern orientalisch schön gebaut, mit Türmchen, Säulen und farbiger Fassade. Sie passten gut in die gelb-rote Landschaft. Nun waren es nur noch wenige Kilometer zu unserem Camp. Es ist eine Oase mit Wasser und vielen Palmen herrlich gelegen. Um 17.00 Uhr ist wieder Besprechung und anschliessend steigen wir auf das Dach eines Gebäudes und bewundern den Sonnenuntergang. Leider schob sich eine Wolke vor die Sonne und schwupp war der Sonnenuntergang nicht mehr so wichtig. Dafür wurde noch ein Gläschen Wein bei einem Schwatz getrunken.

Sonntag: 8. März 2015

Wetter: schön 21 °C

Meski – Merzouga 120 km

Route

Vor der Abfahrt führte uns ein Berber noch durch die Oase und zur Kasbah. In der Oase verliefen verschiedene Wasserkanäle die zur Bewässerung dienten. Von einer Quelle lief glasklares Wasser durch die Oase. Die Frauen vom Dorf wuschen ihre Wäsche. Weitergibt es einen grossen Kanal, der von Stausee her kommt, den wir gestern gesehen haben. Die Einwohner der Oasen dürfen abwechselnd eine Woche Wasser beziehen. Dies wird kontrolliert und bei Fehlverhalten auch bestraft. Nicht mit Geld sondern mit Essen. Bei der ersten Strafe müssen einige Leute eingeladen werden. Bei Wiederholungen werden es immer mehr Leute. Das gleiche gilt auch in der Oase. Die Familien legen Gärten an und bewirtschaften diese. Sollte ein anderer einmal sich vergriffen, gibt es ebenfalls eine Strafe. Kontrolliert wird dies durch Wächter. Wir stiegen langsam zur Kasbahs auf, die nicht mehr bewohnt wird. 1975 wurde se verlassen, weil die Stadt mit den Schulen auf der anderen Seite ist und die Überquerung des Flusses immer schwieriger wird (Hochwasser). Im Süden Marokkos wurde früher ausschliesslich mit dem Material das die Natur im Überfluss liefert. Mit Lehm. Lehmarchitektur ist preiswert und praktisch. Die dicken Mauern schützen hervorragend vor Hitze und Kälte. Allerdings gefährdet starker Regen die Bausubstanz die immer wieder nachgebessert werden muss.In der Stadt wohnten früher 350 Personen. Ein Besuch der Souvenirstände war fast obligatorisch wurden wir doch beinahe Tag und Nacht verfolgt von den Verkäufern. Wir kauften uns noch eine Kopfbedeckung für den Ausflug in die Wüste. Nach der interessanten Besichtigung zogen wir weiter südlich.

Der Fluss Ziz begleitet uns bis Erfoud und wir gelangen ins Herz der Region Tafilalet, der größten Dattelpalmen-Oase Marokkos. Der ganze Weg ist gesäumt von Dattelpalmen. Diese Bäume können 200 Jahre alt werden und sind bis 15 – 20 m hoch. Ab dem achten Jahr trägt die weibliche Pflanze Früchte. Im Alter zwischen 30 – 100 Jahren produziert die Palme am meisten Datteln, ca. 200 kg pro Jahr. Auf 20 weibliche kommt eine männliche Palme. Auf dem Weg fallen uns immer wieder schöne Ksour (befestigte Bergdörfer) ins Auge und bieten herrliche Fotomotive.

Die Wüstenstadt Rissani (8000 Einw.) ist die zweitgrösste Stadt nach Erfoud der Region Tafilalet. Sie war unsere nächste Station zur Mittagszeit. Rissani ist ein wichtiger Marktort. Wir kamen gerade richtig da am Sonntag ein grosser lebhafter Markt ist. Was da alle angeboten wird ist für uns Europäer absolut exotisch. Da wurde alles verkauft was Füsse hat. Wir haben verschiedene Gemüse, Gewürze und Früchte gekauft. Hans hat sich noch ein Paar gelbe Schuhe gekauft. Die Stände mit den Innereien sind für uns zwar Sehenswert aber nicht genüsslich. Nach dem Mittagessen auf der lebhaften Strasse zogen wir weiter. Unser Weg führte uns auf einer schmaler Teerstraße durch kleine Dörfer zum Städtchen Merzouga. Das malerisch vor den hohen roten Sanddünen gelegen ist. Wir bleiben für drei Nächte bei einem „Wüstenhotel“ – unter den 1000 Sternen des Nachthimmels. Um 17.00 Uhr ist gemeinsames Grillieren angesagt. Es war schon interessant, was da alles zusammen kam. Jeder machte eine Beilage und besorgte sich das Fleisch selbst. So entstand ein herrliches Buffet. Unbeschreibliche Düfte stiegen auf. Im Hintergrund immer die grandiose Kulisse der Dünen und der Kamele die sich langsam bewegten. Um 18.15 Uhr geht die Sonne rot glühend unter. Innert kurzer Zeit ist es dunkel. Mit der Dunkelheit zeigte sich ein Sternenhimmel der seinesgleichen sucht. Renate machte mit uns Sternenkunde, was sie mit einem starken Laserstrahl unterstrich. Bis spät in die Nacht konnte man draussen sitzenund die nun endlichwärmeren Nächte geniessen.

Montag 9. März 2015

Ruhetag

Wetter schön 23 °C, Nacht 10 °C

Nach einer absolut ruhigen Nacht erwachten wir gegen halb neun Uhr. Hans machte sich ein währschaftes Frühstück mit Rührei und Salsiz gebraten. Wir genossen den schönen Morgen mit Faulenzen und netten Gesprächen rundum. Die Gelegenheit des Nichtstuns ermöglichte uns auch den grossen Hausputz zu machen. Nun sind wir wieder Clean. Um 16.00 Uhr standen unsere Dromedare bereit. Das Aufsteigen ist gewöhnungsbedürftig. Das Tier steht zuerst mit den hinteren Beinen auf. Dadurch ist man beinahe wieder mit dem Kopf am Boden wenn man nicht aufpasst. Schnell gewöhnt man sich an den komischen Gang der Tiere. In Reihen von 4 – 6 Tieren ging die Reise zu den Dünen los. Wir liefen rund eine Stunde in Reih und Glied die Dünen rauf. Es war eine lustige Angelegenheit, da man sich festhalten musste um nicht vom recht wackeligen Dromedar zu fallen. Jedenfalls erreichten wir einen Platz unter der Spitze der 100 m hohen Düne. Ein anstrengender Fussmarsch bis oben forderte alle nochmals heraus. Die Aussicht, sowie die Farben der Wüste, entschädigte uns für die Anstrengungen. Wir waren gegen eine Stunde auf der Spitze und genossen die Ruhe und den sich abzeichnenden Sonnenuntergang. Kurz nach dem Untergang ging es zurück bei schon hereinbrechender Nacht erreichten wir wieder unser Camp.

Dienstag. 10. März 2015

Wetter schön 28 °C

Ausflug in die Wüste

Heute stand ein Ausflug in die Dünen auf dem Programm. Mit acht geländegängigen Fahrzeugenstarteten wir um 10.00 Uhr. Zuerst ging es östlich von unserem Camp weiter zu einem Ort wo es Fossilien in der Natur gab. Ein wunderschöner Platz in der Natur. Viele der Basaltschwarzen Steine hatten diverse Einschlüsse von Tieren. Es wurde gesammelt und gesammelt. Die Fahrzeuge wurden immer schwerer. Hier konnte man eindrücklich sehen, dass auch in der Wüste Leben gibt.

Anschliessend fuhren wir der Algerischen Grenze entlang (Abstand ca. 20 km) zu einem weiteren Ort im Gebirge. Dort wurde unter primitivsten Verhältnissen nach Steinen gegraben. Mittels eines Krans wurden die Personen herunter und die Steine herauf gebracht. Als wir da waren war gerade Mittagszeit und es war nur ein Händler vor Ort. In der Umgebung waren noch einige Häuser die am verfallen waren. Es handelte sich um Militärbauten, die aber nicht mehr gebraucht werden. Über holprige Pisten wurden wir immer wieder durchgeschüttelt. Der Boden ist mit Sand und feinen Steinen bedeckt und gut befahrbar. . Nur die diversen Rinnen zwangen den Fahrer immer wieder zu Vorsicht. Unterwegs sahen wir Beduinen mit ihren typischen Zelten. Diese sind aber leider nur noch für die Touristen bereit. Nach der Überquerung einer Düne gelangten wir zu unserem Mittagshalt. Eine etwas unwirkliche Landschaft erwartet uns. Ein See mit den Dünen im Hintergrund passte nicht ins Bild. Wie wir informiert wurden ist der See nur kurze Zeit vorhanden, da es in den letzten Wochen geregnet hatte. Nach einem einfachen aber guten Essen machten wir uns langsam wieder auf den Heimweg. Die Fahrt ging wieder über diverse Pisten. Nach dem Besuch eines weiteren kleinen See waren wir gegen 15.00 Uhr wieder bei unseren Mobilen. Alle waren glücklich wieder festen Boden unter den Füssen spüren zu können. Um 17.30 Uhr ist wieder Briefing. Es geht Morgen weiter. Wir werden noch gemeinsam zu Nacht Essen im Restaurant.

Mittwoch 11. März 2015

Merzouga – Nekop: 235 km

Wetter: 23 °C leicht bewölkt

Route

Nach drei Tagen stehen durften wir heute wieder losziehen. Wir verliessen die Dünen (Wüste) Mit einem weinenden Auge. Es ist schon interessant in dem feinen Sand herumzulaufen. Wir liessen es uns auch nicht nehmen, einen Plastiksack davon mitzunehmen. Am Morgen schon relativ früh fuhren wir zuerst die rund 40 km zurück nach Rissani. Die Durchfahrt der Stadt ist ein Erlebnis. Die Strasse ist so schlecht, dass 20 km Geschwindigkeit schon das höchste der Gefühle ist. Die Schlaglöcher strapazieren Mobil und Chauffeur auf das äusserste. Wir fuhren weiter ohne Halt, da wir bei der Hinreise schon den Markt besucht hatten. Wir fuhren weiter durch steinige Wüstengegenden. Immer begleitet von Bergen mit eigentümlichem Aussehen. An allen Ecken und Enden sind Fossilienläden, die zum Einkaufen laden. Immer wieder machten wir Foto Stops. Die Landschaft ist beeindruckend mit den saftig grünen Wiesen und den Dattelpalmen. gemacht und in einem der vielen kleinen Geschäfte einige Gewürze eingekauft. Endlich habe ich wieder einmal die Möglichkeit gehabt in Internet zu kommen. Nach einen kleinen Mirabellen Schnaps beendeten wir den wunderschönen Tag.

Ein Novum für mein Wohnmobil und uns war eine Wasserung. Die schweren Niederschläge in den letzten Wochen haben eine Brücke weg gespült. Ein kleiner Umweg führte uns direkt durch den Bach, wo wir von Kindern eingewiesen wurden, die richtige Stelle zu passieren. Dafür wollten sie natürlich einen kleinen Obulus. Wir haben die nächsten Bälle verschenkt. Das war wirklich ein Abenteuer. Ein Mobil der Gruppe blieb stecken, konnte aber schnell geborgen werden. Die Landschaft wechselte laufend.

Auf dem Weg tauchten auch immer wieder kleine Dörfer auf die aus Lehm gebaut sind. Oasen wechselten sich mit grossen Ebenen ab. Oft sah man auch die weissen Kistchen, die von Imkern und den Bienen bedient werden. In Alnif konnte man Fossilien und Mineralien kaufen, bekannt und einzigartig sind die Trilobiten, das sind dreilappige Krebse mit Hörnern am Kopf. Wir haben einen kurzen Halt an einer Tankstelle gemacht und eine spezielle Art Tajine, die hervorragend war gegessen. Nach der Durchquerung von Tazzarine war es nicht mehr weit nach Nekob. Unsere nächste Station war ein schönes Dorf mit Lehmbauten. Es liegt etwas erhöht. Wir haben nach der Ankunft noch einen Spaziergang in die Stadt gemacht. Es ist eine lebendige Stadt mit vielen kleinen Gassen. Wir haben in einem kleinen Geschäft verschiedene Gewürze gekauft. Auf der Rückseite der Stadt sieht man in die Oase mit vielen Dattelbäumen.

Nicht alle Einfahrten von Campingplätzen sind Carver tauglich !

Donnerstag 12. März 2015

Nekop - Zagora 130 km

Wetter schön und heiss 30° C

Route

Heute stand eine kurze Etappe auf dem Programm. Entsprechend habe ich am Morgen noch die restlichen Tage auf der Homepage nachgeführt. Um 09.30 Uhr starteten wir als letzte vom Camp. Wir genossen den ersten Teil der Fahrt. Diese Landschaft die uns erwartete war grossartig und kann nicht beschrieben werden. Wir hielten zum Fotografieren mitten auf der Strasse an, da nur sehr selten ein Fahrzeug kam. Es folgte Oase an Oase mit dem Hintergrund der bizarren Felsen.

Je weiter man kam desto mehr Kasbah lagen am Wege. Bei einer schönen Kasbah in Oulad Atmane machten wir Halt und wurden sofort von verschiedenen Männern angesprochen ob wir eine Führung möchten. Wir schlossen uns dann einem Berber an, der uns durch die verschiedenen Räume führte und uns alles Wissenswerte erklärte. Anschliessend führte er uns noch durch die Oase. Hier werden Früchte, wie Äpfel, Zwetschgen, Aprikosen usw. und allerlei andere Pflanzen wie Weizen, Kichererbsen, Bohnen usw. usw. angepflanzt. Ein wahres Paradies. In einer gemütlichen Gartenlaube mit Tüchern abgedeckt wurden wir mit frischen Minzentee bedient. Sitzend am Boden auf Kissen genossen wir die Ruhe und den guten Tee. Es ging weiter bis zum Fluss, der mit wunderbarem klaren Wasser brillierte. Infolge der schweren Regenfälle im Dezember hat es dieses Jahr viel Wasser. Die Ziz wie der Fluss genannt wird, trat aber damals über die Ufer und überschwemmte die ganzen Gärten. Nun ging es wieder zurück und wir wurden noch zu ihm nach Hause eingeladen zum Mittagessen. Es gab Berberomelette, Tomatensalat und als Dessert Orangen. Natürlich durfte auch der Minzentee nicht fehlen. Nach rund drei Stunden verabschiedeten wir uns und bezahlten natürlich die ganze Tour. Es verlangte keinen fixen Preis. Wir sollen geben was wir wollen. Mit je 100 Dirham (10 Euro) bedankten wir uns und zogen des Weges weiter. Viele weitere Kasbah liessen wir stehen und fuhren bis zum Abzweig Richtung Zagora.

Nun kamen wir ins Draa-Tal zwischen Agdz und Zagora. Eine traumhafte Landschaft erwartet uns mit Dattelpalmen und Oasen ohne Unterbruch. Der Draa ist ein regelmäßig austrocknender Fluss, ein Wadi, in Nordafrika mit einer (theoretischen) Länge von etwa 1100 Kilometern. Als Fluss ist er nur bis Zagora erkennbar; dahinter trocknet er die meiste Zeit des Jahres hindurch aus. Der Oued Draa entspringt den zwei Nebenflüssen Dades und Assif n’Tidili im Westen des Atlasgebirges, die sich bei Ouarzazate im Stausee El Mansour Eddahbi vereinen. Er schlängelt sich zwischen dem Hohen Atlas, dem Antiatlas und der Djebel Sarhro-Gebirgskette Richtung Süden, um dann etwa bei der Stadt Tagounite Richtung Westen entlang der algerischen Grenze weiter zu fliessen, bis er nach Ost-West-Durchquerung Marokkos durchschnittlich 100 bis 150 Kilometer nördlich der Grenze zur Westsahara als steinerner Fluss in den Atlantischen Ozean mündet. Die Strasse schlängelt sich dem Fluss entlang und ist recht kurvig. Sie führt durch Schluchten und dann auch wieder über Hochebenen. Immer wieder sind auch die lehmfarbigen Kasbah am Fluss. Obstplantagen und Palmenhaine flankieren den Fluss. wir näheren uns Zagora, biegen aber vorher noch ab und Richtung Tamegroute wo wir noch Doris besuchen wollten eine Schweizerin die schon 22 Jahre dort lebt. Sie hat eine Herberge aufgebaut und früher auch 25 Kamele besessen. Verschiedene Nomadenzelte, sowie ein Caidalzelt die Sie zum Verweilen und Ausruhen einladen und die auch als Restaurant dienen.Das Areal hat einen grossen Palmen-, Gemüse- und Blumengarten. Wir trafen dann Doris Paulus die uns viel von ihrem Leben in Marokko erzählte. Das es das versprochene selbstgemachte Eis nicht gab (Tiefkühler war ausgefallen) begnügten wir uns mit einem Kaffee und fuhren die Strecke (20 km) wieder zurück zu unserem Camp.

Freitag, 13. März 2015

Wetter: heiss 30 °C, Nacht 12 °C

Zagora - Agdz 95 km

Route

Heute stand eine weitere kurze Etappe auf dem Programm. Zudem haben wir die ersten 65 km bereits schon einmal gesehen, weil wir den gleichen Weg von gestern wieder zurückfahren mussten. Da wir nicht eilig hatten, benutzen wir die freie Zeit um nochmals die schmucke Stadt Zagora zu besuchen. Zagora ist eine Oasenstadt in der marokkanischen Region Souss-Massa-Draâ mit etwa 40.000 Einwohnern. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Bevölkerung besteht in der Hauptsache aus zugewanderten Berbern. Wir haben den Präsidentenpalast und einen Souk besucht. Anschliessend vor der Abfahrt noch alles Entsorgt und Wasser gebunkert.

Gegen 10.00 Uhr waren wir dann auch soweit und fuhren die Strecke zurück. Von der Gegenseite war die Landschaft wieder völlig anders. Vor allem sah man den Fluss immer wieder grünlich leuchten. Die Kasbahs erstrahltem im ockerfarbigen Ton. Nach den 65 km hatten wir dann eine ruppige Strecke vor uns. Wellen zwangen uns immer wieder langsamer zu fahren. In einer Ortschaft war gerade die Schule aus. Hunderte Schüler und Schülerinnen besiedelten die Strasse zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Man musste sich über eine Strecke von 2 km durchschlängeln. In Agdz haben wir einen schönen Campingplatz mitten in einer Oase. Die Besitzerin führte uns durch den Platz und in die angrenzende Kasbah. In der Dattelpalmenoase werden auf kleinen Parzellen im Frühjahr Gerste, Bohnen, Zwiebeln, Kohl und anderes Gemüse angebaut. Ab April ist der Anbau wegen der Hitze und des dann bestehenden Wassermangels nicht mehr möglich. Die Dattelpalmen werden bestäubt um mehr Ertrag zu erhalten. Das Wasser ist normalerweise sehr knapp, mit Ausnahme in diesem Jahr.

Die nachfolgende Besichtigung der bewohnten Kasbah war wirklich sehenswert. Die Aussicht von der höchsten Stelle war berauschend. Die Kasbah Caid Ali ist 150 Jahre alt. Ein Deutscher hat vor 20 Jahren Freude an der Kasbah gefunden. Da kein Geld für die Renovationen vorhanden war hatte er eine gute Idee. Als gelernter Zimmermann begann er sich für die Lehmkunst zu interessieren. Durch den Umgang mit dem Werkstoff Lehm und vielen Rekonstruktionsarbeiten an Fachwerkhäusern und Besuch von internationalen Lehmbau-Treffen traf er die Asslim Sippe und fand eine Freundschaft mit den Menschen. Es entstand das Projekt Lehmexpress. Es kommen alle Jahre junge interessierte Leute hierher und rekonstruieren und verbessern die Kasbah. Es war gerade eine Gruppe von jungen Frauen und Männern an ihrem letzten Arbeitstag noch auf der Mauer. Am Abend zeigten Berber ihre Musik und Tänze zum Abschied und Dank an die Freiwilligen.

Die Atlas Film Studios oder kurz als Atlas Studios bekannt, sind Filmstudios am nordwestlichen Stadtrand von Ouarzazate, dem Zentrum der marokkanischen Filmindustrie.Die Studios wurden 1983 vommarokkanischen Unternehmer Mohamed Belghmi gegründet, der eine Notwendigkeit darin sah, in Ouarzazate die ersten dauerhaften Filmstudios von Marokko zu errichten. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, kaufte er eine Fläche von 650 Hektar; die dafür nötigen finanziellen Mitteln erzielte er als Besitzer der ersten privaten Hotelkette (Salam Hotels) des Landes. Das weitläufige Gelände beherbergt neben diversen Filmsets moderne Filmtechnik und Tonstudios. Aus diesem Grund wird auch von Ouarzazate als dem „Hollywood Marokkos“ gesprochen, was der Stadt den umgangssprachlichen Begriff „Mollywood“ einbrachte.Die Studios können besichtigt werden, wenn nicht gerade eine Filmproduktion läuft. In und um Quarzazate wurden viele Filme gedreht. Die malerischen Kasbahs in der kargen Berglandschaft, die Ruhe haben viele gute Filme wie Lawrence von Arabien, Die Päpstin, oder zuletzt der Medicus sowie nicht zu vergessen Asterix und Obelix. Nach einer Führung mit einem Guide fuhren wir die wenige Kilometer noch zu unserem wunderschönen Camp L'escale. Wir konnten uns nicht verkneiffen noch ein Bad im wunderschönen Pool zu nehmen. Wassertemperatur : 18 °C.

Samstag, 14. März 2015

Wetter, schön 24 °C

Agdz - Quarzazate 90 km

Eine weitere kurze Etappe steht an. Was aber nicht heissen soll ohne Ereignisse. Wir fuhren um halb zehn Uhr los. Sehr schnell ging es schon wieder bergauf. Die Aussicht die uns dabei bot wieder unbeschreiblich schön. Die Landschaft karg, aber interessant, mit den vielen unterschiedlichen Gesteinsformationen. Die Strasse führte uns auf den Tizi-N-Tinififft-Pass auf 1700 m rauf. Nach jeder Biegung ein anderes Bild. Einfach wunderschön.

Die nächsten 30 km forderten Mensch und Fahrzeug heraus. Die Strassen sind wenn überhaupt einbahnig mit Kiesstreifen. Schlaglöcher und Rillen sowie Sandpisten ermöglichten max. 30 km Geschwindigkeit. Immer wieder sah man Brücken, die vom Hochwasser einfach weggeschwemmt wurden. Einmal mussten wir durch Wasser fahren. Die Landschaft aber wandelte sich in Steppe mit kleinen Büschen. Die Strassen führen bis zum Horizont, geradeaus soweit das Auge reichte. Immer begleitet von Bergen links und rechts. Als wir dem Fluss entlang fuhren sah man immer wieder Palmenoasen mit kleinen Dörfern.

Um die Mittagszeit fuhren wir etwas neben die Hauptstrasse, wo alle paar Minuten einmal ein Auto kommt. Wir machten uns einen kleinen Imbiss, weil wir am Abend wieder einmal grillieren auf dem Programm hatten. Nach kurzer Zeit kam ein Junge der Schafe hütete vorbei. Wie gaben ihm Wasser, das er hastig trank. Er freute sich auch an den Süssigkeiten und Datteln die wir ihm auf den Weg mit gaben.

Es ging weiter ein breites ebenes Tal entlang praktisch nur Steine und immer mehr Sanddünen. Die Landschaft änderte sich laufend. Man sah links und rechts des Weges Sandhosen. Nach weiteren Kilometern dann ein Fahrzeug unserer Gruppe mit Reifenpanne. Da der erste Reifen bereits bei der Schotterpiste den Geist aufgab quittierte der zweite in einer Senke den Dienst. Nun war das Organisationsgeschick unserer Reiseleiterin die immer am Schluss fährt gefragt. Sie konnten mit etwas Mühe zwei Reifen auftreiben in einem Dorf. Mit dem Taxi wurden diese gebracht und wieder montiert. Rund zwei Stunden später trafen sie ebenfalls rechtzeitig zu unserem Abendessen ein. Wir stehen wieder in einem Camp unter Palmen. Das erste mal unserer Reise ist die Temperatur am Abend bei 20 °C. Während dem abendlichen Briefing kam der Vater und der Sohn, die Besitzer des Campingplatzes, vorbei und brachten Süssigkeiten und guten Minzen Tee. Nach dem abendlichen Treffen wurde wieder grilliert. Es kam wieder ein wunderbares Buffet zustande. Auf den Grillen bruzzelten riesige Fleischstücke.

Sonntag, 15. März 205

Wetter 34 °C schön und trocken

Quarzazate – Tata 290 km

Route

Heute stand die Königsetappe an. Nicht wegen den Pässen sondern der Strecke. Die Kontraste konnten nicht grösser sein. Unsere Fahrt ging von der Wüste an den Atlantik, Aus aktuellem Anlass starteten wir früh. Um 07.00 Uhr war Tagwache und es gab frisches Pariserbrot. Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen zusammen und verliessen nur ungern die schöne Oase. Nach einigen Kurven fanden wir schlussendlich den Ortsausgang und tankten noch Diesel für die lange Fahrt. Zuerst ging es 70 km auf einer bestens ausgebauten Strasse nach Guelimin. Die Stadt ist das Tor zur West Sahara. Nach der Stadt wechselte der Zustand der Strasse abrupt. Die geteerte Strecke war 11/2 Auto breit und hatte links und rechts noch einen 50 cm breiten kiesig bis steinigen Seitenstreifen. Wir fuhren gegen hundert Kilometern in einer Hochebene. Die Vegetation und die Gesteinsformationen änderten sich ständig. Die Strassen dagegen langweilig immer geradeaus. Der Verkehr so ungefähr alle 10 Minuten ein Auto. Wir waren beinahe alleine auf der Strasse. Gegen Mittag machten wir Rast neben der Strasse. Hans machte eine Kleinigkeit zu Mittag. Rund um uns herum ein Blumenmeer. Während vorher hauptsächlich Steine und Sand die Gegend beherrschten blühte hier die ganze Vegetation.

Montag, 16. März 2015

Wetter 26 °C schön

Tata – Sidi Ifni 350 km

Route

Wir haben nun den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Sidi Ifni ist eine am Atlantischen Ozean gelegene marokkanische Küstenstadt rund 160 Kilometer südwestlich von Agadir. Sie trägt den Beinamen „Tor zur Sahara“ (porte du Sahara). Sidi Ifni liegt in der Region Souss-Massa-Draâ und ist eine vor allem in jüngster Zeit prosperierende Stadt mit 20.051 Einwohnern nach einer Berechnung .Der Haupterwerbszweig der Stadt war lange Zeit der gewerbliche Fischfang. Am Abend spazierten wir in das Städtchen und haben Fisch gegessen. Mit dem Hintergrundgeräusch des Meeres schliefen wir göttlich.

Dienstag, 17. März 2015

Wetter 20 °C schön

Sidi Ifni - Tiznit: 90 km

Route

Heute konnten wir wieder etwas ausschlafen. Nach der Entsorgung zogen wir gegen 09.30 Uhr los. Es war eine kurze Strecke vorgesehen, die überdies dem Meer entlang führte. Entlang der flachen Atlantikküste befinden sich nur wenige Ortschaften – die beiden bedeutendsten sind Mirleft und Sidi Moussa d'Aglou; letztere hat schöne Sandstrände. Das leicht hügelige Umland der Stadt Tiznit ist geprägt von trockenen und steinigen Böden auf denen keine Landwirtschaft und auch kaum Viehzucht möglich ist. Nach Osten hin steigt das Landschaftsprofil deutlich an und die Böden werden etwas fruchtbarer. Die Blumenpracht der Strasse entlang war einmalig. Es leuchtet violett, rot und grün wie ein Teppich. Das Kontrastprogramm dazu war das türkisfarbene Meer.

10 km nach Sidi Ifni bogen wir links ab zu Küste. Es ging über steile Treppen ans Meer herunter. Wenn man den Strand entlang läuft kommt man zu den Felsbögen von Lezira. Der Atlantik wirft seine Wellen an die Felsen. Es ist ein traumhafter Ausblick auf das Meer und die roten Felsen.

Wir fuhren dem Atlantik Strand entlang weiter und erreichten den Badeort Aglou. Es war Zeit den kleinen Hunger zu stillen. Eine schöne Strandallee erwartete uns. Wir sassen an einen Tisch wo schon weitere Teilnehmer Platz genommen hatten. Mit dem Blick auf das wellenreiche Meer schmeckte der Spiess umso mehr. Der Badeort steckt noch im Winter. Die Vorbereitungen auf die Sommersaison sind aber im Gange. Überall wird renoviert und auch neu gebaut. Nach einer Stunde Pause fuhren wir die restlichen 15 km nach Tiznit. Die Stadt hat eine 1882 fertiggestellte sechs Kilometer lange Stadtmauer mit 36 vorspringenden Türmen und acht Stadttoren. Es gibt in Tiznit eine kleine Medina, einige Handelsplätze und den arkadengesäumten Hauptplatz Place du Méchouar. Die Stadt hat weiter eine sehenswerter Souk mit vielen kleinen Geschäfte. In einem gedeckten Teil kann man Obst und Gemüse, sowie Fleisch kaufen. Nach einem Spaziergang durch die Geschäfte und einigen Einkäufen für den Magen und die Seele fuhren wir weiter zu unserem grosszügig bemessenen Campingplatz vor den Toren von Tiznit. (Camping Camp Riad Asslaf)

Unsere beiden Reiseleiter mit dem Hoteldirektor

Heute Abend war ein Folkloreabend angesagt. Schon von weitem hörten wir die Klänge der Afrikanischen Musik. Auf dem Vorplatz des Hotels wurden wir mit Tänzen und etwas eigenartiger Musik empfangen. Anschliessend ging es in den wunderschönen Ballsaal. Sechs runde Tische standen für uns bereit. Die Musik und TänzerInnen waren inzwischen ebenfalls im Saal. Nach einer längeren Darbietung gab es zuerst eine Vorspeiseplatte, das ganze immer für die neun Personen. Anschliessend eine Poulet Taijine und als wir glaubten es sei fertig kam nochmals eine grosse Schüssel mit Couscous und Rindfleisch. Diese blieb dann mit Ausnahme von einige Fleischstücken intakt und ging zurück. Die Früchteschaale, die anschliessend gereicht wurde fand dann wieder reissenden Absatz. Die Musik spielte nochmals auf, was dann aber den meisten Zuhörern genug war, wiederholten sich doch die Zermonien und auch die Musik im Endlosband. Trotzdem es war eine interessante Veranstaltung, die uns die Kultur und Musik der Marokkaner zeigte.

Mittwoch, 18. März 2015

Wetter: bewölkt max. 17 °C

Tiznit - Tafraoute 110 km

Route

Eine weitere kurze Strecke erwartete uns heute. Man weiss nie was auf einem zu kommt. Und es wurde wieder spannend. Wir fuhren wieder gegen den Antiatlas. Zuerst 15 km recht holprige Strecke. Nach 60 km schlängelte sich die Strecke über die Berge. Wir stiegen und stiegen und die Aussicht wurde immer grandioser. Wir überqueren den Col du Kerdous auf knapp 1300 m. An den Hängen wachsen vermehrt Arganbäume.

Der Arganbaum ist eine bedornte, verholzende Pflanze mittlerer Größe, mit Wuchshöhen von bis zu 12 Meter. Der Baum hat für den relativ niedrigen Stamm eine weit ausladende Krone mit einem Durchmesser von bis zu 14 m und einem Umfang von bisweilen mehr als 50 m, deren Äste sich bis auf den Boden herab neigen, wo sie allerdings schnell von Ziegen abgefressen werden. Die Wurzeln des Baumes reichen bis in Tiefen von etwa 30 m hinab. Der Arganbaum ist in der Lage, äußerste Trockenheit und hohe Temperaturen bis über 50 °C zu überstehen. Im Sommer und in Trockenzeiten verliert er einen Teil seines Laubes. Man nennt ihn auch „Eisenholzbaum“ (wie viele andere Baum-Arten) wegen seines harten Holzes. Der Arganbaum hat eine Lebenserwartung von 250 bis 400 Jahren. Die Früchte haben ein bitteres Fruchtfleisch, sind etwa so groß wie Datteln und sehen diesen in trockenem Zustand nicht unähnlich. In unreifem Zustand sieht die Frucht aus wie eine Mischung aus Olive und gelber Pflaume, ist morphologisch jedoch eine Beere und enthält einen Kern, der jeweils etwas kleiner ist als eine Haselnuss. In jedem dieser extrem harten Kerne befinden sich zwei oder drei Samen, die jeweils etwa so groß sind wie ein Sonnenblumenkern. Aus diesen Samen wird das Öl gewonnen.

In Thigmi war dann die Strasse beinahe unpassierbar. Dies nicht wegen eines Unwetters, nein , es war Markt. Dies spielt aber keine grosse Rolle, da sowieso nur alle paar Minuten ein Auto vorbeifährt. Wir hielten an und es war ein weiteres mal ein Erlebnis. Mein Chefkoch begutachtete kritisch die Auslagen und wir kauften Tomaten und unser Mittagessen. Wir kamen an einen Stand wo frischer Fisch gebraten wurde. Wir nahmen zwei Stück Thunfisch Filetsteak frisch zubereitet gewürzt und mit Zitrone dazu. Vor der Abfahrt fragte uns ein Marokkaner ob er mitfahren dürfe. Wir nahmen ihn mit und hatten uns damit einen eigenen Reiseführer. Er kam bis zu unserem Ziel mit. Bei der Einfahrt von Tafraoute waren wunderschöne Berge mit Rosa Granit. Runde Steine teilweise hatte man das Gefühl dass sie aufeinander geschichtet wurden. Eine herrliche Kulisse. Nun stehen wir im Granite Rose Camp umgeben von einer beeindruckenden Bergkulisse.

Donnerstag, 19. März 2015

Wetter: bewölkt, leichter Regen 10 °C

Tafraoute: 0 km

Tafraoute liegt inmitten einer imposanten Granitlandschaft auf etwa 1000 Metern Höhe im westlichen Antiatlas. Die Bergoasenlandschaft in der Umgebung von Tafraoute brachte ausreichend Nahrungsmittel für die jahrhundertelang nach den Prinzipien der Selbstversorgung lebende Bevölkerung hervor. Nach den seit den 1980er Jahren nachlassenden oder auch ganz ausbleibenden Regenfällen in der Wintermonaten ist ein Grossteil der arbeitsfähigen Männer in die Städte des Nordens abgewandert, doch – bedingt durch die hohe Geburtenrate und die Einnahmen aus dem Tourismus – ist wieder ein anhaltendes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. .Markantestes Merkmal von Tafraoute und seiner näheren Umgebung sind die vielen großen, von Naturkräften (Regen und Wind) rund geschliffenen Felsformationen aus Granit, die letztlich auf einen vulkanischen Ursprung dieses Teils des Antiatlas verweisen. In diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben ist der Chapeau de Napoléon („Napoleonshut“) in Agard-Oudad.Heute war Ruhetag angesagt, was nicht heisst das Ruhe war. Wir benutzen die Gelegenheit zu einer Wanderung in die Berge. Bei idealem Wanderwetter, leicht windig, leicht bewölkt bis bedeckt. Wir zogen mit einem Führer los. Rund 10 Personen machten mit. Es ging teilweise steil bergauf zwischen den runden gelben Felsen.

Im Zwischenstück war es steil und recht rutschig durch die feinen Steine auf dem Weg. An einer schmalen Stelle gab ich zu wenig Acht und schon lag ich ein Meter tiefer zwischen den Steinen. Glücklicherweise hatte ich nur einige Schürfungen an der Hand und am Arm. Von den Mitgehenden Frauen wurde ich verarztet und weiter gings. Als wir auf der Ebene ankamen sahen wir wunderschöne Blumen verschiedener Art. Es leuchtete in allen Farben. Rund 12 verschiedene Blumenarten habe ich gezählt. Dazwischen immer wieder die Argan- Oliven und Feigenbäume, das alles auf rund 1200 m Höhe

Als wir die nächste Hochebene erreichten sahen wir schon von weitem die blauen Steine. Geschaffen wurden diese durch den belgischen Künstlers Jean Vérame, der unweit der Straße südlich von Agard-Oudad riesige, von der Erosion rundgeschliffene Granitblöcke mit leuchtend bunten Farben 1984 angemalt hat. Noch großflächigere und ebenso umstrittene Kunst hat der gleiche Künstler im Sinai hinterlassen in der dort bekannten „Blue Desert". Unterdessen wurden die meisten der Steine 2004 bei Tafraoute neu bemalt.

Nach 4 1/2 Stunden Laufzeit ohne jegliche Pause erreichten wir die Stadt wieder von der hinteren Seite. Unser Führer führte direkt auf ein Teppichgeschäft zu und wollte noch dass wir einen Besuch abstatteten. Wir lehnten dankend ab und stachen direkt auf eine Confiserie zu um uns einen Kaffe, oder Tee und ein Gebäck zu genehmigen. Ein weiterer Stopp war im Dorf bei einem Schuhgeschäft. Dieser hatte sehr viele schön geschichtete Schuhe, die in dieser Gegend hergestellt werden. Wir kauften alle ein paar Schuhe. Der Verkäufer machte das Geschäft seines Lebens. Um 17.00 Uhr hatten wir eine Tajine bestellt. Da diese für vier Personen gemacht wird hat uns Dieter und Gisela eingeladen in ihren selbstausgebauten VW. Der Platzbesitzer brachte das Objekt in das Wohnmobil. Es war heimelig und wir haben die Tajine gemeinsam vertilgt. Es war ein interessanter Besuch mit vielen Informationen über Reisen und Fahrzeug. Danke den beiden für die Einladung. Anschliessend war noch unter widrigen Bedingungen unser Briefing für dem nächsten Tag.

Freitag, 20. März 2015

Tafraoute - Taroudant : 165 km

Wetter: bedeckt, Sonne, teilweise kräftiger Regen 7 - 14 °C

Route

Heute stand nochmals eine kleine Alpenetappe auf dem Programm. Wir fahren weiter nordwärts. Nach einem kurzen Tankstopp ging es wieder bergauf. Die Landschaft änderte sich laufend. Auf dem Weg durchqueren wir immer wieder kleine Dörfer. Überall hängen Dörfer wie Vogelnester in den Nischen der Felshänge. Von der Passhöhe (1700 m) eröffnet sich ein einzigartiger Blick hinunter in`s Tal.

Die Strasse ist ein ewiges auf und ab. Sie ist 1 1/2 Spurig. Das heisst immer wieder in den Kiesstreifen wenn ein Auto kreuzt. Wir nähern uns der Kasbah Tizourgane. Der nur aus etwa 50 Häusern bestehende Ort liegt etwa 100 km südöstlich der Stadt Agadir auf einer Bergkuppe des Anti-Atlas in knapp 1150 Metern Höhe etwa auf halber Strecke zwischen Aït Baha und Tafraoute. Die Lage des Ortes auf einer Bergkuppe erklärt sich sowohl aus Gründen der Verteidigung, als auch aus Gründen der Schonung des fruchtbaren Bodens in den Tallagen oder an den − ehemals terrassierten und landwirtschaftlich genutzten − Berghängen. Wir liessen sie links liegen und folgten weiter der kurvigen Strasse. Etwas abseits der Weges entdeckten wir eine Herde Ziegen, die sich zum Teil genüsslich in den Arganbäumen verpflegte.

Bevor wir auf die Ebene kamen hatten wir einen wunderschönen Ausblick ins Tal. Auf guter zweispuriger Strasse durchquerten wir noch ein Dorf in dem Markt war. Die Strasse war beinahe unpassierbar, so viele Leute standen auf der Strasse. Am Rand die vielen Stände notdürftig mit Blachen überdeckt. Wir suchten uns im Tal einen Picknick Platz zum kurzen Mittagessen. In einer Strasse die abseits der Hauptachse war standen wir gut. Kaum angehalten öffneten sich die Schleusen und ein wehrhaftes Gewitter entlud sich über uns. Hans kochte Tortelloni mit Sauce Bolognese. Als das Gewitter sich entladen hatte war die Umgebung voll Wasser. Aus allen Richtungen floss Oberflächenwasser. Wir konnten uns ein kleines Bild machen wie ausgesehen haben musste als es im Dezember die grossen Überschwemmungen gegeben hat. Kurz nach dem Start haben wir eine Brücke gesehen die wieder repariert worden ist. Die Leitplanken lagen um den Baum geschlungen. Welche Kraft der Wassermassen.

Es folgte nun eine gute breite Strasse bis Guerdane. Wir hielten kurz an und genossen das Treiben auf der Strasse bei zwei Tassen schwarzen Kaffee und zwei kleinen Gebäckstücken. Nach fünf Kilometern erreichten wir unserer Camp La Koudya. Die ca. 80 Hektar große Domäne „Le Jardin de la Koudya“ mit Camping und Stellplätze für Wohnwagen betreibt biologischen Anbau von Zitrusfrüchten und diversen Gemüsesorten und ist als biologisches Anbaugebiet zertifiziert. Das neuste Projekt ist der biologische Anbau von Kakteen, die in der Nahrungsmittelindustrie oder auch in der Kosmetikbranche ihre Verwendung finden. Wir stehen mitten in den Plantagen und geniessen die Ruhe und das Gezwitscher der Vögel. Eine wunderbare "Oase". Bei einem kleinen Spaziergang habe ich noch einige Bilder geschossen.

Samstag, 21. März 2015

Wetter: Regen - Sonnenschein 13 °C

Taroudant - Marrakesch 260 km

Route

Gestern Abend haben wir in einem kleinen Zelt noch ein gemeinsames Abendessen genossen. Es gab zuerst die Nationalsuppe Harrira, eine Gemüsesuppe. Als Hauptspeise Ziegenfleisch mit Kartoffeln und als Nachspeise Torte und The. Im engen Zelt herrschte eine ausgelassene Stimmung. In der Nacht goss es dann teilweise wie aus Kübeln. Dementsprechend mussten wir unserer Plan B durchführen. Wir wollten eigentlich über den Tizi-n-Test Pass auf 2000 m fahren. Der Pass ist sehr eng und die Strassen sollen schlecht sein. Infolge des schlechten Wetters bevorzugten wir die Route um den Berg herum. Wir nahmen aber nicht die Autobahn, sondern die beinahe paralell führende Strasse, die uns ermöglichte, immer wieder zu halten und die wunderbare Gegend zu Fotografieren. Auch diese Strecke ist sehenswert. Beim Start regnete es noch. Wir schraubten uns einen kleineren Pass hoch, der aber gut befahrbar war und mit guten Strassen ausgerüstet ist. Nach der Passhöhe verbesserte sich das Wetter zunehmend. Nun begann eine wunderbare Strecke durch eine dunkel rot gefärbte Felsenlandschaft.

Nach rund 200 km kamen wir auf eine Ebene. Das Land wurde zunehmend flach und die Strassen gerade und eher langweilig. Nach einer Mittagspause und einer Tajine mit Huhn nahmen wir die letzten Kilometer noch unter die Räder. Wir gingen in der Nähe von Marrakesch noch einkaufen und fanden nach einem kleinen Abstecher in die Stadt dann doch noch unser Camp. Wir stehen nun an einem schönen Platz am Stadtrand.

Sonntag, 22. März 2015

Wetter, schön bis bedeckt, 13 - 20 °C

Marrakesch 0 km

Heute fuhren wir gemeinsam mit dem Bus in die Königsstadt. Um 08.30 Uhr war Abfahrt. Marrakesch ist eine Stadt im Südwesten von Marokko am Fuße des Hohen Atlas. Altstadt sowie Agdal und Menaragärten gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Marrakesch ist für alle Marokko-reisende ein absolutes Muss, denn nirgendwo sonst bekommt man soviel von 1001 Nacht zu sehen wie hier. Am Morgen früh war schon viel los. Touristenbusse zu Hauf spuckten Reisende aus. Wir fuhren zuerst zur Medina. Dort trafen wir unseren Reiseführer. Der erste Besuch galt den Grabstätten von Saadier. Die Bauweise und die reiche Ausstattung dieser Grabstätten sind beeindruckend. Der Innenhof ist auch eine wunderbare Gartenanlage. Ein schmaler Gang führt zu den beiden Mausoleen, die mit Carrara-Marmor und kostbarem Mosaik- und Stuckwerk prächtig ausgestattet sind. Hier befinden sich die Gräber von sieben Sultans und 62 Angehörigen der Saadier-Familie. Man fühlt sich unmittelbar beim Betreten der Gebäude aus maurischer Zeit in einen Traum aus „1000 und einer Nacht“ versetzt.

Wir gingen zu Fuss weiter zum Bahia Palast. Dieser hat eine Grundfläche von 8.000 m² und besitzt über 160 Räume, unzählige Patios und viele sogenannte Riads. Überall trifft man auf einen andalusischen und maurischen Baustil. Unser Reiseführer erklärte uns die verschiedenen Räume. Obwohl die Räume heute leer stehen, wirken sie noch immer eindrucksvoll und lassen die Pracht des luxuriösen Lebens der einst hier lebenden Herrscher erahnen. Fast in jedem Raum sind Fayencen, kunstvolle Fliesen aus Marmor, phantasievolle Mosaiken und Arabesken aus Stuck zu sehen. Die Zimmerdecken wurden im maurischen Stil aus Zedernholz geschnitzt und mit vielen kleinen Details verziert. Die herrlich angelegten Innenhöfe mit ihren Bogengängen und üppig bepflanzten Gärten sind eine Augenweide.

Nach dem Besuch des Palastes hatten wir rund zwei Stunden Zeit um zu verpflegen. Nach einem kurzen Spaziergang rund um den grossen Platz wo sich viele Geschäfte befinden. Auf dem Platz Djemaa el-Fna waren bereits viele Künstler und Gaukler am Werk. Am Nachmittag besuchten wir die Souks. Davon werde ich Morgen erzählen, weil wir nochmals vier Stunden hinfahren werden. Auf dem Bildern unten habe ich eine Strassenwischerin die komplett verhüllt war, ein Musiker und das Leben in den Gassen aufgenommen.

Montag, 24. März 2015

Wetter: bewölkt, Sonne 13-18 °C

Marrakesch: 0 km

Heute fahren wir nochmals in die Stadt um nochmals den Souk alleine zu besuchen und gleichzeitig um die Garküchen, die gegen 17.00 Uhr ihren Betrieb aufnehmen zu geniessen. Unser Campingplatz ist sehr schön gelegen und hat eine gute Infrastruktur. Es laufen Hühner, Hähne und Fasanen durch die Gegend. So haben wir laufend Besuch und werden zudem unser altes Brot los.

Um 15.00 Uhr wurden wir von zwei Kleinbussen abgeholt. Rund eine halbe Stunde dauerte die Fahrt ins Zentrum. Djemaa el Fna-Platz "Platz der Geköpften" ist zweifellos die Attraktion der Stadt. Akrobaten, Tänzer, Schlangenbeschwörer, Märchenerzähler und Musikanten beherrschen den Platz bis in die Nacht hinein. Der Platz wird von allerlei exotischen Ständen gesäumt. An dem einen Stand werden getrocknete Echsen, Kröten, Pfoten, Häute und die verschiedensten undefinierbaren Gebräue verkauft, sie sind Wundermittel gegen alles, angefangen von der Unfruchtbarkeit der Frauen bis zum Zipperlein eines alten Mannes. Am nächsten duftet es nach Rosenwasser und allerlei Salben und Wässerchen. Wir schlenderten durch den Souks. Die 5000 Geschäfte von 2 - 100 m 2 Grösse ernähren im Durchschnitt drei Familien. Die Souks von Marrakesch sind die größten des Landes. Man startet an der Nordseite des Place Djemaa el Fna. Von hier kann man als erstes die Töpfersouks erreichen. Man gelangt durch das Haupttor des Marktes auf die Rue Souk Smarine (Textilsouks), die sich nach dem Place Rahba Kedima in die Rue Souk Attarine und in die Rue Souk el Kebir V-förmig aufspaltet. Linker Hand der Rue Souk Attarine liegen die Souks der Kupferschmiede und etwas nördlich davon der Wollfärbersouk und der Souk Chouari (Holzschnitzer). Zwischen dem Souk Attarine und dem Souk el Kebir befindet sich die Eisenschmiede mit ihren Werkstätten und Waren und der Ledermarkt (Souk Cherratine). Rechts von der Souk-el-Kebir-Gasse stösst man auf den Schmuck- und Teppichmarkt. Beim Rahba-Kedima-Platz befand sich der alte Sklavenmarkt, auf dem jahrhundertelang schwarze Sklaven versteigert wurden. Jetzt haben sich hier die Gewürzhändler und Quacksalber niedergelassen. Was man vor allem in den Werkstätten sieht bei den Schlossern oder Schreiner ist die hohe Kunst der Handwerksgilde. Mit einfachen Mitteln wird gehämmert, geschmiedet und gebogen. Es entstehen riesig Schlösser, Schlüssel, Ziergitter usw.

Nach dem Einkauf diverser Geschenke hatten wir langsam Hunger. Wir wollten nun die diversen Garküchen, die inzwischen aufgebaut wurden besichtigen. Auf dem Platz gibt es einen Bereich, den die Stadt vor Jahren saniert hat und der versenkte Wasseranschlüsse, Strom und Abwasser hat. Hier wurden auf dem grossen Platz unzählige Garküchen aufgebaut und es dauerte nicht lange, bis die ersten Rauchschwaden herüberwehen und es auf dem Djemaa el Fna nach Holzkohle, gegrilltem Fleisch und exotischen Gewürzen riecht. Das sich täglich wiederholende Spektakel kann beginnen und nimmt erst mit dem Sonnenuntergang richtig an Fahrt auf. Der Platz ist inzwischen voller Menschen, die sich im Dunkeln zu Trauben um die Geschichtenerzähler und Akrobaten versammeln, die inzwischen im Schein einer kleinen Gaslampe auftreten. Wir sassen an einen Tisch, der rund um die Köche ging. Man sitzt hin und bekommt ein reichhaltiges Menü. Wir haben zweierlei Fisch und Calamaris, sowie Tomatensalat, Auberginen und Pommes erhalten. Dazu wie immer das feine noch warme Fladenbrot. Das ganze für 4 Euro.

Nach dem üppigen Mahl stiegen wir noch auf die Dachterrasse eines Restaurants um das Treiben auf dem Platz von oben zu geniessen. Bei einem Kaffee genossen wir den Abend, ehe um 20.00 Uhr uns der Bus wieder zurückbrachte zum Camping. Marrakesch ist eine unglaubliche Stadt. Das orientalische Treiben, der Lärm der Trommler, die verschiedenen Geschmäcker all das muss man erleben.

Dienstag, 25. März 2015

Wetter: bedeckt, sonnig am Abend einzelne Schauer, 12-17 °C

Marrakesch - Essaouira. 185 km

ROUTE

In der Nacht hat es mich erwischt. Ich musste zweimal aufstehen um zu Erbrechen. Irgend etwas gestern in Marrakesch ist mit nicht gut gekommen. Dementsprechend hatte ich etwa wenig Schlaf gehabt.Nach zwei Tagen ohne Verschiebung war heute wieder Fahren angesagt. Die Strecke praktisch nur geradeaus. Links und rechts sah man immer wieder Früchteplantagen und später dann Argonbäume so weit man sehen konnte. Die Ziegen haben die Früchte auch gerne. Direkt am Strassenrand haben wir die Tiere auf drei Bäumen gesehen. Es war ein Hüter dabei, der natürlich etwas für die Fotos haben wollte. Ich habe ihm noch die restlichen T- Shirts gegeben.

Die Landschaft änderte sich von Minute zu Minute. Wir fuhren dem Grossen Atlas entlang und sahen frisch verschneite Berge. In einem langen Tal änderte sich Landschaft bereits wieder. Auf einer Seite war alles gelb auf der anderen rot. Unendliche Weiten so weit das Auge reichte. Das Wetter hatte in der Zwischenzeit einsehen mit uns und wir sahen die Sonne.

Wir fuhren weiter und hielten später noch einmal vor einem kleinen Dorf. Kaffee und ein kleines Gebäck reichte uns. Der Weg ging durch weitere Dörfer. In den meisten Orten war ein Markt. Der nächste Halt war dann der Aussichtspunkt vor Essaouira. Ein wunderbarer Blick auf die Stadt uns das Meer genossen wir von der Höhe aus. Nun war nur noch ein kurzer Weg zum Camping Magdoul.

Nach dem Parkieren machte ich einen Mittagsschlaf um etwas Zeit der vergangenen Nacht nachzuholen. gegen 15.00 Uhr nahmen wir die 4.5 km unter die Füsse und spazierten dem Meer entlang Richtung Stadt. Bevor wir dort ankamen erwischte uns die erste Schauer vom immer dunkler werdenden Himmel. Unverrichteter Dinge zogen wir weiter. Essaouira ‚Die Vollendete‘, Tamazight ist eine Hafenstadt mit etwa 85.000 Einwohnern an der marokkanischen Atlantikküste in der gleichnamigen Provinz in der Region Marrakesch-Tensift-Al Haouz. Vor der Unabhängigkeit Marokkos wurde die Stadt auch Mogador genannt. Dieser Name geht vermutlich auf die Portugiesen zurück und wird heute nur noch für die vorgelagerte Insel verwendet. Die gesamte Altstadt (Medina) von Essaouira wurde im Jahr 2001 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Die alte Medina ist ganz weiss und auch hier sieht man Geschäfte auf beiden Seiten der Strasse. Die grösstenteils aus den Berberdörfern Südmarokkos zugewanderte Bevölkerung spricht Marokkanisches Arabisch und die heimatlichen Berberdialekte des Tamazight. Haupterwerbszweige der Stadt sind Fischfang (hauptsächlich Sardinen und Seeaal) und der Fremdenverkehr. Bedingt durch sein mildes Winter- bis heißes Sommer-Klima wird Essaouira vor allem von Touristen aus den marokkanischen Großstädten besucht, verzeichnet aber auch steigende Besucherzahlen aus Europa, wobei die Franzosen in der Überzahl sind.

Als Abschluss unserer Tour gingen wir noch in den Hafen. Hunderte von Möwen deuteten die Richtung zum Markt. Ein besonderes Erlebnis ist der tägliche Fischmarkt, der mit dem Anlanden der Fische beginnt und mit dem Säubern der Fische endet. Mehr Lokalkolorit ist kaum möglich! Da wird geschlitzt und geschnitten, geprüft und gewogen, geschleppt und gehandelt. Schalentiere und Fische in Körben, Kisten und Säcken, silbern und rot, winzig und riesig. Ein Gewirr von Stimmen und Gesten. Und über allem der Atem des Meeres!Die frisch gefangenen Meeresfrüchte und Fische kann man sich direkt im Hafen an Grillständen zubereiten lassen, Oder man kehrt in einem der zahlreichen gepflegten Fischrestaurants ein. Nachdem wir eine weitere Schauer abgewartet hatten gingen wir zurück ins Wohnmobil.

Mittwoch, 26. März 2015

Wetter: leicht bewölkt, windig 17 °C

Essaouira –Qualidia: 190km

ROUTE

Nach dem Briefing um 08.30 Uhr fuhren wir der Küstenstrasse entlang weiter südlich. Die schmale und ruppige Piste setze die Künste des Fahrers unter Beweis. Das Ausbooten von tiefen Schlaglöchern erforderte alle Konzentration. Die Route war aber dennoch sehenswert. Zuerst zogen niedrige Zypressenwälder vorbei. Die Vegetation änderte sich laufend. Nach rund 20 km machten wir einen Abstecher ans Meer. Eine gute Strasse führte uns zu einer Ruinenstadt und daneben völlig neu aufgebaut und von den Amerikanern gesponsert eine neue Fischverarbeitungsfabrik. Wir glaubten alleine zu sein. Es dauerte wenige Minuten und schon begrüssten uns zwei Junge per Handschlag. Es war Ebbe. Die Jungen suchten mit einem Stecken und einem Hacken nach Tintenfischen. Wir haben ihnen zwei Fussbälle überlassen und sind nach einem kleinen Marsch weitergezogen.

Die Strasse führte meistens erhöht (auf Felsen), dem Atlantik entlang. Die Aussicht bei schönstem Wetter einfach grandios. Die Wellen schlugen an die zerklüfteten Felsen. Unterwegs immer wieder Schaf- Rind- und Ziegenherden. Teilweise wurden diese durch Kinder gehütet. Wir hielten mehrere Mal an und verschenkten Bonbons. Sie nahmen sie mit einem Lachen und einem Shukran (Danke) an. Kurz vor der Ortschaft Agouz kamen wir an einen grossen Fluss der Hochwasser führte von den Regenfällen in den letzten Tagen. Das Wasser war tiefrot vom Gestein das er mitführte. Später floss er in das Meer, das noch weit hinaus rot leuchtete. Das Land war garstig mit vielen Steinen. Diese wurden zusammengesammelt und zu wunderschönen Abgrenzungen benutzt. Eine Knochenarbeit. Am kargen Boden wachsen wunderschöne Blumen. An einer Stelle war der Kontrast der Blumen mit den Steinen am schönsten.

Wir machten einen weiteren Halt. Der verschlafene Badeort war noch nicht in Betrieb. Die Wohnungen leer und am Strand keine Seele. Wir assen in einem kleinen Restaurant an der Sonne zu Mittag. Die nächste grössere Stadt war dann Safi. Schon 15 km vor der Stadt sieht man die riesigen Fabriken der Phosphatgewinnung.. Diese sind wichtig für das Land. 75% des weltweit abgebauten Phosphats stammt aus Marokko. Phosphate sind Salze, die als Rohstoff für diverse weiter zu verarbeiteten Industrieprodukten wie zu Beispiel Dünger, Waschmittelzusatz, Futtermittel oder Feuerschutzmittel dienen. Auf der anderen Seite der Stadt hat meinen von einem Aussichtspunkt aus wunderbare Aussicht auf die Stadt. Es wir eine neuer riesiger Platz gebaut mit wunderschönen Bodensteinen in Grau und Blau. Von nun an änderte sich die Vegetation grundlegend. An den Hängen unterhalb der Strasse wurde Gemüse aller Art angepflanzt. Die Erde war fruchtbar. Wir kamen kurz vor unserem Ziel von einer Anhöhe herunter und hatten ein traumhaftes Panorama auf die Stadt.

Donnerstag, 27. März.2015

Wetter: schön 17 -20 °C

Oualidia - Mohammedia: 220 km

Route

Heute ging es weiter der Küstenstrasse entlang. Sie wurde nicht besser. Obwohl der Belag meistens recht gut aussah war er sehr uneben. Schlaglöcher gören meistens auch dazu. Die Landschaft links und rechts des Weges waren sehr fruchbar und dementsprechend wurde alles Gemüse das man sich vorstellen kann angepflanzt. Immer wieder sah man Stände am Strassenrand mit frisch geernteten Gemüse. Die Felder waren bis zum Meer oft mit hohen Schilfgarden abgesteckt und unterteilt. Dazwischen sah man Bauern mit Eseln oder Pferden die mit einfachen Holzpflügen dir Erde wendeten. Die ersten 80 km waren sehr schön und wir hatten meistens Blick auf das Meer. Unser Ziel war El Jadida. Rund 70 km vor der Ortschaft fährt man durch eine riesige Industriezone. Es wird nach wie vor gebaut und die Anlagen erweitert und modernisiert. Wahrlich keine schöner Anblick. Kurze Zeit später aber kommt dann der alte Stadtteil von El Jadida. Die portugiesische Altstadt wurde im Jahr 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben. El Jadida mit seinem rund 15 km südlich gelegenen Hafen Jorf Lasfar ist ein wichtiges Handelszentrum der Region. Bedeutend ist vor allem die Fischerei, Düngemittelherstellung und der Phosphatexport. Einheimische schätzen El Jadida als beliebten Badeort.

Wir parkten nach einer kleiner Irrfahrt im Zentrum schlussendlich am Meer. Zu Fuss spazierten wir dem riesigen Strand entlang zum alten Stadtteil. Als erstes besuchten wir die berühmte Zisterne. Dieses grosse, unterirdische Gewölbe war Teil der im Jahr 1514 errichteten Burg. Es diente vermutlich als Waffenkammer, bevor es als Wasserspeicher genutzt wurde. Auf einer Fläche von 34 m² weist der Raum sechs Schiffe auf, deren Kreuzgratgewölbe auf 25 Säulen und Pfeilern ruhen. In der zentralen Travée befindet sich ein Ochsenauge, durch das Tageslicht eindringt, das vom Wasser der Zisterne reflektiert wird, wodurch ein überraschender Spiegeleffekt entsteht, der dem Ort eine geheimnisvolle Atmosphäre verleiht. Wir wurden von einem einheimischen geführt, natürlich nur um ein Trinkgeld zu bekommen.

Weiter ging es auf die Stadtmauer, von der man einen wunderbaren Rundblick auf das Meer und in den Fischerhafen hat. Auf den Dächern sieht man sehr schöne Terrassen mit grandiosen Aussichten. Auch Wäsche neben den nicht fehlenden SAT Schüsseln ergeben ein bizarres Bild.

Unserer weiterer Weg führte uns zu den Einkaufsgeschäften. Wir mussten noch einige Besorgungen machten, wollten wir vor dem verlassen des Landes nochmals ein schönes Steak auf den Grill legen. Auf dem Bild das schöne Stück vor dem Kauf. An einem Gemüseladen noch etwas Salat und schon ging es die Promenade zurück nicht ohne am Strand noch einen Kaffee an der Sonne zu nehmen.

Die restlichen 120 km legten wir über die Autobahn zurück. Die Küstenstrasse ist schlecht befahrbar. So benützten wir die Mautpflichtige Strasse. Wir waren gegen 16.00 Uhr in Mohammedia auf einem schönen Campingplatz direkt am Meer.

Freitag: 27. März 2015

Wetter: 20 °C wunderschön warm

Rabat: 0 km

Heute stand der Bus pünktlich um 08.30 Uhr bereit für die Reise nach Rabat. Die Stadt ist seit 1956 die Hauptstadt Marokkos mit dem Regierungssitz und der Residenz des Königs. Rabat liegt an der Atlantikküste am südlichen Ufer des Bou-Regreg gegenüber der Nachbarstadt Salé. Rabat ist neben Fès, Meknès und Marrakesch eine der vier Königsstädte Marokkos. Wir fuhren zuerst der Küste entlang. In Abständen von wenigen Kilometern kann man fertige oder im Bau befindliche Ferienwohnungen sehen. Tausende. Man merkt, dass man in der Nähe von Millionenstädten sich befindet. Nach rund 1 1/2 Stunden erreichten wir die Stadt. Der Verkehr war wie erwartet gross. Wir durchfuhren das Tor zum Königspalast, wo genau kontrolliert wird wer rein kommt. Es ist ein riesiges Areal mit einer wunderschönen Gartenanlage, alles natürlich perfekt gepflegt. Es die Hauptresidenz des marokkanischen Königs. Je nach dem ob er da ist oder ob hoher Besuch erwartet wird kann die Anlage nicht besichtigt werden. Generelle ist nur eine Besichtigung von Aussen möglich. Das große Tor, ist das Tor des Thronsaals. Es wurde 1957 von Mohammed V. errichtet. Es ist aus Zedernholz mit Bronze verkleidet. Die Füße (Säulen) sind aus Carrara-Marmor und die Wände sind mit echtem Mosaik belegt. (keine Malerei) Die Blumenmuster auf dem Tor sind ganz normale Ornamente (Schmuck) und haben keinerlei religiöse Bedeutung. Die Beschäftigten (Beamte) der Administration wohnen in eigenen Wohnungen und Häusern rund um das Königsviertel oder in Rabat. Die Außenmauern des Palastes sind aus Sandstein. Die Wände sind nicht mit Mosaik belegt sondern bemalt. Die prächtigen Uniformen der Königsgarde sind im Sommer weiß und im Winter rot.

Nächste Etappe unserer Tour war das Mausoleum von Muhammad V. Gleich neben den Ruinen der unvollendeten Moschee wurde im Jahre 1967 diese Grabanlage erbaut, welche neben dem eigentlichen Mausoleum zudem aus einer Moschee und einer Gedenkstätte besteht. Im Mausoleum sind neben dem marokkanischen König Muhammad V. auch seine beiden Söhne Hassan II. und Abdallah begraben. Das gesamte Gebäude ist ein Meisterwerk des vietnamesischen Architekten Vo Toan und besticht durch das pyramidenförmige Dach und die reichlichen Innenverzierungen. Der Bau dauerte 10 Jahre. Die sehr breiten Treppen sind aus Marmor. Diese führen durch die gewaltigen Hufeisenbögen zu den Eingangspforten, wo die königliche Leibgarde Tag und Nacht Wache hält. Die Kuppel des Mausoleums ist das Meisterstück. Sie umschließt den Grabsaal. Dieser ist mit Mahagoni-Holz und Blattgold aus Deutschland belegt. Von der Kuppel hängen bronzene Lampen herunter. Sie erhellen das Mausoleum am Abend wie einen goldenen Schrein. Die Wände des Mausoleums sind mit 1200 qm Mosaik belegt. Dieses Mosaik enthält ca.20.000 einzelne Steine, die von Hand verlegt wurden. In dem Sarkophag in der Mitte ruht der Leichnam. In einem anderen Sarkophag liegt sein Sohn, der 1983 gestorben ist. Der einziger Bruder von Hassan II fand ebenfalls im königlichen Mausoleum seine letzte Ruhe. Der Fußboden des Grabsaals ist mit blauem Granit belegt. Dieser ist so poliert, dass man den Fußboden für Wasser halten könnte, ja, man meinen könnte, dass der Sarkophag auf einem Wasserspiegel schwimmt. Der Saal besitzt kunstvoll verzierte Marmorwände und eine mit Blattgold bedeckte Zedernholzkuppel.

Neben dem Mausoleum ist ein riesiger Platz mit unfertigen Säulen. Weiter steht ein imposanter Turm darin. Der Hassanturm ist das Wahrzeichen Rabats. Es ist das unvollendet gebliebene Minarett der ebenfalls unvollendeten Großen Moschee in Rabat, Marokko. Der Hassanturm und die dazugehörige Moschee wurden Ende des 12. Jahrhunderts in Auftrag gegeben. Der Turm ist im romanisch-byzantinischem Stil wie die Kutubija-Moschee in Marrakesch und die Giralda in Sevilla erbaut. Er ist 44 m hoch, sollte aber doppelt so hoch werden. Es sollte die größte Moschee in der islamischen Welt entstehen. Durch den Tod des Herrschers wurde sie nie fertiggebaut. Die fast fertigen Bauten wurden 1755 durch ein Erdbeben zum großen Teil zerstört.

Nach dem Mittagessen ging es noch zu den Andalusischen Gärten und der Kasbah des Oudayas. Das Oudaia-Tor, Haupteingang der Kasbah, ist eines der wichtigsten Bauwerke der Almohadenzeit. Die Kasbah liegt malerisch am Steilfelsen oberhalb der Mündung des Bou Regreg an der Antlantikküste. Die Mauren brächten die Gartenkunst aus Spanien nach Marokko. Deshalb heissen die Gärten auch heute noch die andalusischen Gärten. Ebenso legt man viel Wert auf die sehr schönen weiß-blauen Gassen. Der Garten zeigt seine ganze Vielfallt an Pflanzen und Bäumen und ist wunderschön angelegt. Es hat auch rund 70 Storchennester auf den Gemäuern. Die Tiere sind noch bis Aprilhier und wandern anschliessend nach Europa. Als Abschluss gab Renate einen Aus. Nein nicht Alkohol, The. Danke.

Samstag: 28. März 2015

Wetter: schön, 13 - 20 °C

Casablanca: 0 km

Auch heute war unser Bus pünktlich vor dem Campingplatz Eingang bereit um uns nach Casablanca zu bringen. Casablanca ist die grösste Stadt Marokkos und liegt südlich der Hauptstadt Rabat direkt an der Atlantikküste. In der eigentlichen Stadt leben mehr als 6 Mio Einwohner. Casablanca war ein strategisch wichtiger Hafen im Zweiten Weltkrieg. 1943 fand dort ein englisch-amerikanisches Gipfeltreffen zwischen Roosevelt und Churchill statt (Casablanca-Konferenz). Das rasche industrielle Wachstum prägt die Entwicklung Casablancas bis heute. Etwa 80 % der marokkanischen Industrie sind hier angesiedelt, ca. 60 % des Seehandels des Landes werden über den Hafen der Stadt abgewickelt. Dies ist auch sofort ersichtlich wenn man in die Stadt reinfährt. Es war zwar Samstag und auch in Marokko kein Arbeitstag. Trotzdem herrschte schon emsiges Treiben und Verkehr. Wir fuhren zuerst zum Habous Viertel. Der Regierungspalast war geschlossen. Wir liefen die wenigen Meter zur neuen Medina. Die im Habous-Viertel im Süden der Stadt gelegene neue Medina ist nach traditionellen Plänen entworfen worden. Die Häuser haben schöne Holztüren. Die Wohnungen konnten nur gemietet aber nicht gekauft werden. Es lebten alle Religionen friedlich nebeneinander. Weiter ging der Weg zu kleinen Geschäften und dem Olivenmarkt. Wir probierten uns durch die ganzen Sortimente der Oliven durch und benützen die Gelegenheit auch einige Oliven für zu Hause zu kaufen.

Die Fahrt ging weiter zur katholischen Kirche Notre Dame de Lourdes, ein hohes Betongebäude, das im Jahr 1956 nach den Plänen von Dangleterre fertiggestellt. Die Besichtigung der Kirche lohnt sich aufgrund der großen, farbigen Fenster, die von Gabriel Loire, einem Glasmaler aus Chartres, gestaltet wurden und einen interessanten Kontrast zur Holzverkleidung des Chors bilden. Zusätzlich zu den langen Fensteröffnungen, die das Hauptschiff seitlich erhellen, bestehen auch die Mauern der Seitenschiffe aus Fensterfronten.

Ein weiterer Halt machten wir auf dem Place Mohammed V. Nach 15 Minuten gings zum Mittagshalt. Wir assen in einer einfachen guten Restaurant. Nach dem Essen besuchten wir noch die kleinen sauberen Geschäfte im überdeckten Markt. Wir kauften nochmals zum letzten mal ein. Es gab einige Fischverkaufsstände, die die Fische und Austern wunderschön präsentierten. Die Auswahl und Vielfältigkeit sieht man bei uns nicht. Um 13.30 Uhr war Besammlung zum absoluten Highlight des Tages. Die Moschee Hassan des II.

Schon die Größe der Hassan II Moschee von 20.000 m² ist atemberaubend und auch ihre Ausstattung übertrifft bekannte Moscheen in der arabischen Welt. Sie ist die drittgrösste der Welt. Die Bauarbeiten für dieses Gotteshaus dauertenganze sechs Jahre und beschäftigten mehr als 12.500 Menschen.Die Hassan II Moschee wurde 1993 fertiggestellt. Man stattete sie nicht nur prunkvoll, sondern auch mit modernster Technik aus. So lässt sich zum Beispiel das Dach vollautomatisch öffnen und es entsteht in nur drei Minuten ein großer, offener Innenhof. Immerhin wiegt das Dach 1.100 Tonnen und es ist ein faszinierendes Schauspiel, wenn es sich wie von Geisterhand öffnet. Gigantisch sind auch andere Bauteile des Komplexes. Das Minarett der Moschee ist mit 210 Metern das höchste religiöse Bauwerk der Welt. Auf der Spitze des Turmes ist ein Laser installiert, der gen Mekka weist und 30 Kilometer weit ins Landesinnere strahlen kann. Kommt man bei Dämmerung in den Genuss dieses Laserstrahls, wird die Erhabenheit der ganzen Anlage noch deutlicher spürbar.In der ganzen Moschee wurden 300.000 m³ Beton verarbeitet. Gestaltet wurde der riesige Komplex in Casablanca von dem französischen Architekten Michel Pinseau, der nicht nur viele marokkanische Projekte realisierte, sondern auch etliche auf dem Pariser Champs-Élysées. Nicht nur wegen des hohen Minaretts ist diese Moschee eine von Marokkos großen Sehenswürdigkeiten. Im Inneren zeigt sich das große handwerkliche Können aller am Bau Beteiligten. Der große Gebetssaal wird von 78 imposanten Säulen getragen. In allen Räumlichkeiten findet man kunstvoll bemalte Decken, edle Stuckarbeiten und bemerkenswerte Bodenmosaike.Sie liegt auch wunderschön direkt am Meer, unmittelbar neben dem Hafen von Casablanca. Dieses religiöse Bauwerk ist nur eine von zwei Moscheen in Marokko, die auch von Nichtmuslimen außerhalb der Gebetszeiten betreten werden darf.

Es ist schon unglaublich, wenn man die Pracht der Moschee zu Augen geführt bekommt. Ein Führer zeigte uns die ganze Pracht des Gebäudes. Am Schluss ging es noch einen Stock nach unten wo die Waschräume und auch ein Schwimmbad sich befindet. Alles Extraklasse. Beindruckt von der Grösse und dem Kunstwerk der Moschee fuhren wir nach Hause zu unserem Wohnmobil.

Sonntag, 29.3.2015

Wetter: Nebel, Sonne 15 - 20 °C

Mohammedia - Moulay Bousselham 200 km

Route

Die letzte Strecke unserer Marokkorundreise stand vor uns. Unspektakulär alles über die Autobahn. Somit hatten wir am Morgen keine Eile und nutzten die Gelegenheit uns sauber zu machen für Europa. Auch wenn es nicht viel zu Berichten gibt war auch diese Strecke sehenswert. Wie jeden Tag erlebten wir wieder an allen Ecken und Enden Polizeikontrollen. Man hatte auch das Gefühl, dass jeder Polizist heute eine Radarpistole in der Hand hatte. Überall standen sie. Geschätzte 15 waren an der Zahl. Wir haben alle überstanden. Sie standen auf dem Mittelstreifen der Autobahnen, die Leute passierten die vier Spuren zu Fuss als sei nichts gewesen, ohne angehalten zu werden. Zwischen den getrennten Strassen wurde Holz gesammelt, Gras von Hand für die Tiere geschnitten, auf dem Pannenstreifen gelaufen, Autostopp gemacht. Polizisten warteten ebenfalls auf ein Fahrzeug. Das alles ist hier nicht so wichtig. Es gibt Gesetze die nicht beachtet werden. Aber wenn man zu schnell ist, dann wird es teuer, was zu Beginn der Reise einige zu bemerken bekamen. (70 Euro ). Die überschrittene Geschwindigkeit spielt keine Rolle. Nach rund drei Stunden Fahrt waren wir in unserem schön gelegenen Camp an einer Lagune.

Abschluss

Um 18.00 Uhr war zum letzten mal ein Briefing angesagt für die Reise zum Hafen. Anschliessend war noch die letzte Geburtstagseinladung von Werner. Bei einem Apéro wurde der Jubilar gefeiert. Nun verabschiedeten wir uns offiziell von den Reiseleitern. Joachim hielt einen sehr ausführlichen Rückblick auf die Reise. Die Gruppe überreichte den beiden Leitern ein Abschiedsgeschenk in Form einer Flasche mit Noten, verkorkt. Illona ihrerseits fasste das ganze noch in Reime. Der krönende Abschluss war dann die gemeinsam einstudierte Hymne "Schön war die Zeit". Beindruckt und offensichtlich erfreut nahmen die beiden die Vorführungen zu Gemüte. Anschliessend ein kurzer Spaziergang zum Fischrestaurant. Das Schlussessen war eine Fischplatte, wirklich frisch vom Meer und ein Gläschen Wein. Mit vielen guten Gesprächen wurde die Gesellschaft gegen 23.00 Uhr aufgelöst.

So schön, schön war die Zeit                                                                        

Brennend heißer Wüstensand    So schön, schön war die Zeit

Fern, so fern das Heimatland.  So schön…

Die Zeit war wunderschön, wir haben viel geseh´n,

schade dass es, nun vorbei ist.    

Ob wir uns wiederseh´n, mag in den Sternen stehn,

doch die Erinnerung bleibt.   So schön

 

Markt, Medina, Wüste, Souk     So schön schön war die Zeit

Auftritt im neuen Berber-Look        So….

Abends gab´s Wein und Bier, der Schnaps war auch von hier,

 den Spendern sind wir sehr dankbar.

Mit einer Flasche Wein, da bleibt man nie allein,

und das ist so wunderbar.   So….

 

Kamele, Wadi, Oued und Ksars    So schön, schön war die Zeit

Nomaden, Esel, Allrad Cars   So….

Ziegen am Wegesrand, im Womo liegt der Sand,

 da kann man nur drüber lachen.  

Es ist ein schönes Land, auch mit Atlantikstrand,

 wo man auch Austern schlürfen kann.    So…

  

Marokko ist ein schönes Land, so schön, schön war die Zeit

Uns jetzt allen wohlbekannt, so schö, schön war die Zeit

Wo die Moscheen stehen, woll´n wir uns wiederseh´n, uns fehlt Couscous und Tajine

Wo die Kamel zieh´n, da  woll´n wir wieder hin, mit euch Renate und Jamal

So schön, schön war die Zeit!

 

Illona

Fazit

Eine traumhafte Reise geht heute zu Ende. Ich habe noch nie ein Land mit einer solchen Vielfalt, solchen Kontrasten und immer wieder neuen Erlebnissen besuchen dürfen. Wir haben eine perfekt organisierte Reise erlebt. Unsere beiden Reiseleiter Renate Leonhards und Jamal sorgten sich jederzeit mit einer Herzlichkeit um die teilnehmenden Gäste. Jeden Morgen wurden wir persönlich von Ihr zum Wohlbefinden befragt. Mit der Tasse in der Hand besuchte sie alle. Die alltäglichen Informationen über Route, Besonderheiten unterwegs und Einkaufsmöglichkeiten waren mehr als ausführlich. Das Wissen und die Herzlichkeit gibt sie den Teilnehmern weiter. Das führt dazu, dass die Reise trotz unterschiedlicher Naturen immer ohne Menschliche und Zwischenmenschliche Probleme ablief. Ich möchte mich an dieser Stelle für die vier unvergesslichen Wochen recht herzlich bedanken. Es war nicht meine letzte Reise mit den beiden und vielleicht auch mit anderen Teilnehmern. Wer weiss, vielleicht trifft man sich wieder.

Montag, 30.März 2015

Moulay Bousselham - Tanger Med: 160 km

Wetter: Nebel, 15 -20 °C, ab Tanger schön,

Wir standen um sieben Uhr auf und starteten um 08.00 Uhr zu unseren letzten Kilometer in Afrika. Der Weg wieder über die Autobahn brachte uns schnell nach Tanger Med. Ohne grössere Probleme waren wir gegen 11.00 Uhr im neuen Hafen von Tanger. Wie sich nachher herausstellte 15 Minuten zu spät. Zuerst kamen die Zollformalitäten der Personen und dann die Ausführ des Autos, was sehr ernst genommen wird. Am Schluss wird das Fahrzeug mit einem Scanner noch auf versteckte Personen kontrolliert. Dann standen wr vor dem Schiff, das gerade ablegte. Wir haben zwar die Fähre um 14.00 Uhr, hätten aber auch mit der früheren fahren können. Aber was soll's. Wir sind immer noch in den Ferien. So warten wir jetzt auf die nächste Fähre.

Das Schiff kam pünktlich an, wurde entladen und geladen. Wir waren kaum 30 Fahrzeuge. Die Überfahrt war ruhig und wir konnten immer draussen sitzen. Je näher wir dem Festland kamen desto wärmer wurde es. Nach etwas mehr als 1 1/2 Stunden erreichten wir Alcesiras. Nach weniger als 10 Minuten waren wir bereits unterwegs Richtung Schweiz. Das Vorhaben Besuch von Gibraltar liessen wir fallen, als wir die Enklave von der Nähe aus sahen.

Tanger Med - Nerja: 160 km

Wetter, schön 25 °C

Wir fuhren der Küste nach auf hervorragenden Strassen, oder kam es uns nur so vor, nach den Schotterpisten ? Wunderschöne Häuser in allen Facetten säumten die Strasse. Dazu kommen die schroffen steilen Abhänge an denen wir uns entlang schlängelten. Wir kamen gut voran. Gegen 18.00 Uhr legten wir in Fuengirola eine Pause ein und suchten ein Lokal zum Essen. Wir wurden in einem typisch spanischen Lokal in einem Innenhof fündig und waren von der Speisekarte hell begeistert. Als uns der Kellner noch Entercote mit Gorgonzolasauce vorschlug, schlugen wir zu. Es war ein Schmaus. Fleisch (gross) mit Salat und ein kühles Bier dazu rettete uns. Gesättigt und zufrieden fuhren wir noch weiter bis Nerja. Wir wollten einen neuen Stellplatz benutzen. Bei Dunkelheit und der grösse der Stadt ein unmögliches Unterfangen. Wir kamen spät gegen 23.00 Uhr an einem kleinen Campingplatz an, wo wir dann auch bleiben und gut schliefen.

Dienstag, 31. März 2015

Wetter: wunderschön 17 - 30 °C

Nerja - Denia: 550 km

Wir fuhren gegen halb zehn los. Das Wetter en Traum. Die Strassen sind hervorragend. Wir benutzten bis auf wenige Kilometer die Mautfreie Autobahn. Eine Autobahn, teilweise neu oder neu geteert. Es hatte wenig Verkehr. Die Aussicht wie in Marokko dauernd neu. Zuerst sahen wir bei Almeria Obst- und Gemüsekulturen so weit das Auge reichte. Dann kamen die Berge mit aller Vielfalt an Farben und Gesteinsstrukturen. Auf der Gegenseite das Meer tief unten strahlend blau. Das Thermometer zeigte stellenweise 33 °C an. Beim Mittagshalt bei Tapas trafen wieder auf einen unser Mitreisenden. Sein Fahrzeug kannten wir sofort wieder. sie staunten als sie uns sahen. Es ging weiter durch Gebirge dann wieder durch lange Ebenen immer gegen Denia zu. Plötzlich tauchte Benidorn mit seinen markanten Hochhäusern auf. Wir bogen langsam ab Richtung Denia. Den Stellplatz den wir suchten gab es nicht mehr. Es ist heute ein Campingplatz der auch in Ordnung ist. Wir genossen noch den Abend am Meer in einem Restaurant mit einem vorzüglichen Fisch und einer Flasche Rotwein. Wir sassen bis 22.0 Uhr draussen mit kurzen Hosen bei rund 22 °C.

Mittwoch, 1. April 2015

Wetter: schön, 17 - 23 °C

Denia - Sant Feliu de Guíxols: 560 km

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir weiter gegen Norden. Die Landschaft wurde nun wesentlich einfacher. Die abwechslungsreichen Bilder fehlten. Dafür kamen nun Orangen und Zitronenkulturen Kilometer lang. Der Verkehr gegen Barcelona wurde auch stärker aber nie wirklich anstrengend. Nach einem Mittagshalt war eigentlich Tossa de Mar unser Ziel. Der Campingplatz war aber noch geschlossen, sodass wir entschieden weiterzuziehen nach St. Feliu. Wir nahmen die Küstenstrasse, was dann sehr abenteuerlich war. Die Strasse schlängelte sich dem Hang entlang. Die Küste ist sehr zerklüftet. So hatten wir für die 12 km beinahe eine Stunde. Die Aussicht dagegen war fantastisch. Von den Höhen konnte man das Meer und die kleinen Städte bewundern. Als wir nach Sant Feliu kamen war der Stellplatz rappel voll. Wir fanden aber noch ein kleines Plätzchen. Da es schon gegen 19.00 Uhr war, suchten wir ein Restaurant um noch etwas zu essen.

Donnerstag 2. April 2015

Wetter schön, windig 17 °C

Sant Feliu de Guíxols - Claret: 360 km

Nach dem Frühstück liefen wir nochmals in das kleine Städtchen um noch einige Einkäufe zu tätigen. Die Markthalle war offen. An zwei Fischständen konnte man sich nicht genug sattsehen am Fischreichtum. Wir kauften Fisch und Fleisch, sowie einige Flaschen Rotwein. (Hans) Gegen elf Uhr fuhren wir weiter mit unbekannten Ziel. Es war nicht mehr weit bis zur Französischen Grenze. Wir fuhren nach Cap Agde. Überregionale Bekanntheit gewann Cap d’Agde durch die große FKK-Anlage im Nordosten der Stadt. Es handelt sich um einen teilweise urbanen Siedlungskomplex, der mit rund 40.000 ständigen Einwohnern und Touristen konkurriert mit dem Feriendorf Euronat um den Titel der größten FKK-Anlage Europas. Allein der Strand hat eine Länge von gut zwei Kilometern. Am Strand gibt es Strandbars und Restaurants; es können Segelboote, Liegen und Sonnenschirme gemietet werden. Leider war noch nicht Sommer und der Ort schlief noch. Wir zogen weiter nach Palavas-les-Flots. Hans hatte noch alte Errinnerungen. Es ist klar dass inzwischen alles anders aussieht, als vor 40 Jahren. Vor einer Stunde haben wir noch Christoph noch ein SMS erhalten, dass er unterwegs ist zu seiner Frau nach Clarent, mit der Frage ob wir uns treffen können. Nachdem wir unseren Zeitplan gecheckt hatten. Konnten wir zustimmen. So war unser nächstes Ziel auch gegeben.

Bei der Einfahrt in die Stadt sahen wir gleich links einen grossen Stellplatz. Wir fuhren aber über die Brücke, wo es einen zweiten Platz gibt der sehr klein ist und wo man auch parkieren konnte ohne über Nacht zu bleiben zu müssen. Die Stadt Palavas-les-Flots liegt etwa 10 km südlich von Montpellier am Golfe du Lion am Mittelmeer. Hier mündet der Fluss Lez ins Mittelmeer. In Ost-West-Richtung verläuft der Canal du Rhône à Sète durch die Stadt. Wir schlenderten dem Kanal entlang und suchten ein Resaturant wo wir etwas Essen konnten. Die meisten waren noch geschlossen, denn es war erst gegen sechs Uhr. Wir fanden trotzdem eines mit einer lustigen Einrichtung. Alles Polsersessel mit unterschiedlicher Grösse und Farbe. Das Essen war sehr gut. Wir hatten nun noch 50 km zu unserem Ziel. Nach einer Stunde Fahrzeit erreichten wir Clarent. Wir wurden schon erwartet. Es wurde ein gemütlicher Abend, wo wir viel zu erzählen hatten. Seit unserem Besuch hat sich im Garten etwas verändert. Christine hat nun zwei wunderschöne Hühner.

Freitag, 3. April 2015

Wetter: schön, windig, 17 °C

Clarent - Embrach: 730 km

Heute stand eine Mega Etappe vor uns. Relativ spät nach einem üppigen Frühstück verliessen wir Clarent und kämpften uns gegen den starken Seitenwind das Rohnetal hinauf. Das Wetter verschlechterte sich zusehends. Vor Lyon mussten wir die Autobahn wechseln. Und schon hatten wir wieder unser Problem. Einmal mehr hatte wir unsere Mühe mit dem bezahlen der Maut. Wir erwischten den falschen Gate (die Ausschilderung ist miserabel). Zahlen war nur mit spezieller Karte möglich. Als verursachten wir einen kleinen Stau hinter uns. Nach dem Wechsel des Gates hatten wir kein Ticket mehr, da es im Automaten steckte. Die Anforderung der Hilfe war ebenso katastrophal. Man liess uns hängen. Erst nach mehrmaligem rufen erlaubte er uns, dass wir das Geld in einen Briefkasten werfen konnten. Endlich nach mehr als 15 Minuten bangen konnten wir weiter. Es ist noch zu sagen, dass da wo man Geld einwerfen kann der Einwurf am Boden unten ist. Mit einem grossen Fahrzeug hat man keine Chance einzuwerfen. Man muss sich herausdrängen um das Fahrzeug laufen und wieder auf engstem Platz das Geld einwerfen. Absolut Kundenfreundlich ! Spanien hatte das bessere System. Perfekt mit Licht geführter Anleitung konnte man auf zwei Etagen innert kürzester Zeit bezahlen. Als wir die Autobahn das zweite mal kurz vor Genf verliessen atmeten wir auf. Im Kassenhäuschen hatte es eine Bedienung. Nun war die Schweiz nicht mehr weit entfernt. Nach einem Kaffeehalt kurz nach Genf hatten wir am Ende doch noch etwas Regen. Ansonsten war die ganze Strecke trocken, gut befahrbar mit mässigem Verkehr. Gegen 20.00 Uhr waren wir in Oberhasli, wo Hans seine Utensilien auslud. Der kurze Weg nach Embrach war dann Peanuts. Ich liess alles im Wohnmobil. Es brauchte lange bis ich einschlafen konnte. Vieles lief nochmals gedanklich vorbei. Am Samstag dann Ausräumen und Grossreinigung. Hans half kräftig mit. Bei strömenden Regen und eisiger Kälte wären wir am liebsten wieder abgefahren. Nach mehr als 7000 km endete unsere sicher unvergessliche Reise. Ich möchte mich auch bei Hans für die schönen sechs Wochen bedanken, die wie Fluge vorbei gingen. Wir waren ein perfektes Team (wenn nicht Dream-Team). Er war für den Haushalt und die Navigation zuständig, ich für das Fahren und die Führung der Homepage. Danke das Du mit gekommen bist.