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Schwäbische Alb

Kurzreise Schwäbische Alb

Freitag, 25.9.2015

Kurzentschlossen benutzen wir die vier freien Tage zu einem Herbstausflug in die Schwäbische Alb. Am Freitagmorgen starteten wir von Embrach aus zu unserem ersten Halt in Singen. Der Stellplatz auf dem grossen Parkplatz war schon voll, aber wir wollten ja nur einen kurzen Halt machen und dann weiterfahren. So fanden wir ein Plätzchen neben dem Stellplatz. Die Gelegenheit war gut um rasch drei vier Paar Hosen zu Posten. Ein gutes Mittagessen beim Chinesen rundete den kurzen Aufenthalt ab. Gegen 14.00 Uhr fuhren wir weiter Richtung Zwiefalten. Als wir Sigmaringen passierten, entschieden wir nochmals einen kurzen Abstecher in die Stadt zu machen. Wir kennen die Stadt und das Schloss noch von unserem letzten Besuch. Was uns aber ausserordentlich auffiel, waren die vielen Flüchtlinge in der Stadt. Es war ein wirklich trauriger Anblick die hilflosen Familien und Einzelpersonen mit ihren Plastiksäcken in der Stadt flanieren oder sitzen zu sehen. Ein Kaffeehalt in einem Strassenkaffee machte wenig Freude, da die Flüchtlinge vorbeiliefen und nach den "reichen" Einheimischen schauten. Man kam sich schlecht vor. Also verliessen wir den Ort und fuhren weiter. Nach kurzer Zeit sahen wir, warum soviele Flüchtlinge in Sigmaringen sind. Beim Verlassen des Ortes, nach ca. 3 km gibt es eine grosse Kaserne , wo sie einquartiert sind. gegen 17.00 Uhr erreichten wir den kleinen Ort Zwiefalten. Ein Stellplatz liegt direkt beim Sportplatz. Es ist ein grosser Sandplatz. Als wir das grosse Festzelt nebenan sahen war der Entschluss schnell gefasst nicht an diesem Platz zu übernachten. Wir gingen auf den wunderschön gelegenen Platz am Höhenfreibad. (GPS: 48.234089, 9,473422) Von dort aus hatten wir einen wunderschönen Ausblick in die Umgebung.

Die Gemeinde bietet auf einige Plätze an. Die Plätze sind teilweise abschüssig. Neben uns war nur ein anderes Wohnmobil vor Ort. Es soll auch Strom geben. wir benötigten aber keines, zumal auch niemand anwesend war, da die Badesaison bereits beendet ist. Zu Fuss ging es dann relativ steil bergab. Der Weg ist aber kurz, rund 10 Minuten abwärts, aufwärts vielleicht einige Minuten länger je nach Kondition. Zuerst schauten wir rasch am Festzelt vorbei, wo noch nichts los war. Es wird 4 Tage ein Oktoberfest gefeiert der Brauerei Zwiefalter Klosterbräu , die praktisch neben dem Festzelt sich befindet.

Zwiefalten liegt am Rande der Schwäbischen Alb, auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Bodensee. Der geschichtsträchtige Ort ist umgeben von weitläufigen Naturlandschaften und bildet den südlichen Zipfel des Landkreises Reutlingen, auf einer Höhe von 540 m NN. Zudem gehört Zwiefalten als einer der 29 Städten und Gemeinden zum Biosphärengebiet.

Der Besuchermagnet ist das Barocke Münster, das von hunderttausenden von Besuchern im Jahr besucht wird. Das werden wir aber Morgen anschauen. Zuerst galt es ein gutes Nachtessen zu suchen. Was liegt näher als das Brauhaus Restaurant.

www.bruihaus.de Wir bereuten den Besuch nicht. Gute Athmosphäre mit einer vorzüglichen Speisekarte, zu günstigen Preisen. Wohlgenährt machten wir uns auf den Weg zu unserem Zuhause. Das Essen lag etwas schwer auf beim Laufen. Von weitem hörten wir bereits die Musik im Festzelt. An unserem Schlafplatz war dann aber praktisch nichts zu hören. So schliefen wir die erste Nacht ruhig und lange.

Samstag, 26.9.2015

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu einem "kleinen" Spaziergang. Daraus wurden dann vier Stunden. Wir fanden einen Weg der oberhalb des Stellplatzes beginnt. Beinahe eben kann man über gute Wege auch teilweise durch den Wald spazieren. Unberührte Naturlandschaften säumen den Weg. Das Wetter war Wolkig bis Sonnig und warm. Unser Umkehrpunkt war Emeringen. Ein kleines Bauerndorf. Da wir keine Karte hatten drehten wir um und gingen den gleichen Weg zurück.

Zwiefalter Münster

Mittelpunkt des alten Kloster- und Wallfahrtsortes ist das Münster , eines der bedeutendsten Bauwerke des Spätbarocks. Es stammt aus den Jahren 1739-65. Er war bis 1803 Klosterkirche der Benediktinerabtei Zwiefalten , seit 1812 ist er Pfarr- und Wallfahrtskirche. Das Zwiefalter Münster ist einer der größten Kirchenräume Deutschlands. Der erste Eindruck ist überwältigend. Wenn man genau hinschaut, sieht man verschiedene interessante Details. Zum Beispiel der Beichtstuhl ist mit Palmen verziert. Die beiden Kanzeln sind mit vielen Figuren geschmückt. Viel Marmor und Gold ergänzen die Innereien des Münsters. Auch die Akustik ist hervorragend. Es finden viele Konzerte in der Kirche statt.

Schon von weitem sieht man die beiden Türme.

Schon von weitem sieht man die beiden Türme.

Wir konnten es nicht lassen, dass Mittagessen nochmals im Brauhaus einzunehmen. Nach einem Spaziergang im Dorf haben wir nochmals kurz im Festzelt vorbei geschaut und den Vorbereitungen für den zweiten Abend zugeschaut. Es spielte ein Blasorchester auf der Bühne. Vor dem Zelt wurde eine Ausstellung für Landwirtschaftsgeräte gezeigt.

Wir machten uns nun auf den Weg zur Wimsener Höhle. Nur gerade 3 km entfernt von Zwiefalten. Man kann übrigens auch zu Fuss den Weg dem Fluss entlang nehmen. Da es gegen fünf Uhr ging fuhren wir mit dem Wohnmobil dorthin. Ein grosser Parkplatz machte das Parkieren einfach (GPS: 48.258838, 9.447936). Zu Fuss sind es wenige Minuten zum Restaurant und dem Höhleneingang. Eine Hochzeitsgesellschaft genoss das Kuchenbuffet im Freien. Es war nicht gerade warm. Die Damen in leichten Kleidern froren.

Da es bereits halb fünf war, war der Andrang spärlich. Wir konnten das 17.15 Uhr Schiff besteigen. Ein Boot war für die Hochzeitsgesellschaft, das andere für die normal sterblichen Gäste. Es war schon beeindruckend. Man musste sich oft zusammenkauern im Schiff, damit der Kopf ohne Schrammen davon kam. Nach der Einfahrt lag links ein Schiff, gefüllt mit Christstollen, gesichert mit einem Gitter. Eine vorzügliche Lagerung bis Weihnachten. Die Wimsener Höhle ist die Quelle der Zwiefalter Ach. Sie befindet sich im Glastal, die Glas fliest nur 50 m vom Höhleneingang in die Ach. Sie ist die einzige mit dem Boot befahrbare Schauhöhle Deutschlands. Nur rund 70 m der Höhle werden bei der Führung mit einem Holzkahn für max. 12 Personen befahren. Dann taucht die Höhlendecke unter die Wasseroberfläche ab, und der Rest der Höhle ist nur mit Taucherausrüstung befahrbar. Modernere Tauschmethoden ermöglichte, dass die Höhle 730 m tief erforscht ist. Es gibt im hinteren Teil einen grossen Raum 10 m hoch, bevor es wieder enger wird. Das Wasser und die Lufttemperatur sind das ganze Jahr bei 8 °C.

Beeindruckt verliessen wir den schönen ruhigen Ort. Unser Weg führte uns nach Blaubeuren. Nur gerade knapp 40 km Fahrt. Heute wurde die Bordküche angeworfen und es gab Essen zu Hause. Als ich den Fernseher (SAT) ausfuhr drehte er im Leeren. Schnell musste ich feststellen, das eine ganze Reihe Bäume mir den Satteliten stahlen. Nicht verlegen holte ich meine Terristische Antenne hervor und schon waren wenigsten die Deutschen Sender online. Füh ging es nach so viel Eindrücken und KM Wanderung ins Bett. Der Stellplatz liegt am Rande des Stadtparkes beim Hallenbad und ist ruhig gelegen. (GPS: 48.415260, 9,790875)

Sonntag, 27.9.2015

Nach dem Frühstück starteten wir früh zur Entdeckungstour von Blaubeuren. Wie sich nach herausstellte keine schlechte Idee. Gegen Mittag wurde es langsam voll. Kaum eine Stadt in Deutschland ist so mit der Geschichte der Erde verbunden, wie Blaubeuren, ein Kleinod der Schwäbischen Alb. Die Attraktion des kleinen Städchens ist der Blautopf. Seit hunderttausenden Jahren sprudeln zwischen 800 und 200`000 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Boden. Je nach Lichteinfall in blau, türkis, grünblau oder azurblau. Das Wasser kommt aus 160 Quadratkilometer Umgebung zusammen. aus einer Tiefe von 22 m.

Um 11.30 Uhr bestiegen wir eine Lock mit Wagen und machten eine stündige Tour rund um Blaubeuren und die Altstadt. Von einem Aussichtspunkt ergaben sich wunderschöne Ausblicke auf die Stadt und die Umgebung.

Nach der Rückkehr besuchten wir noch den grossen Klosterkomplex. Das Kloster wurde 1085 von Benediktinermönchen gegründet. Aufgrund der guten Wasserverhältnisse schien der Platz ideal. Der Rundgang durch die sehr gut erhaltene gotische Klosteranlage beginnt im rippengewölbten Kreuzgang, der mit seinen Fenstern den Blick in den Kreuzgarten frei gibt. Die Brunnenkapelle und der Kapitelsaal schliessen an, ebenso die Petrikapelle, die Urbanskapelle und die Sakristei mit ihren floralen Deckengemälden. Zum Abschluss besuchten wir den erst den Ende des 15. Jahrhunderts vollendeten Chorraum mit seinem berühmten Hochaltar. Nicht fehlen beim Besuch des Klosterkomplexes ist das Badhaus gleich neben der Kirche, die zur Zeit renoviert wird und nicht besichtigt werden konnte. Im Inneren hat es sehr gute Erklärungen wie früher gebadet wurden. Es gab strenge Regeln wer wann Baden durfte. Die meisten höchstens einmal im Jahr. Ausziehen durften sich die Benediktiner auch nicht beim Schlafen und Tagwache war um 04.00 Uhr. Wer macht sowas freiwillig ?

Fotographieren verboten ! Psst, ich war nicht der einzige !!

Fotographieren verboten ! Psst, ich war nicht der einzige !!

Nach einem Mittagessen im Restaurant Adler durchstreiften wir noch die Altstadt. In dem Gassen sieht man immer wieder kleine Wasserkanäle. Fachwerkhäuser an jeder Ecke ergänzen den schönen Eindruck des kleinen Städtchen. Ein Spaziergang ins Lautertal beendete den Besuch des sehenswerten Ortes. Stützen rauf und weiter geht es. Unser nächster Ort, den wir ansteuerten war Bad Urach. Etwas mehr als 30 km Fahrt wurden etwas länger. Umleitungen und dann Eingangs Bad Urach Sonntagsabend Stau verlängerte die Fahrt. Wir steuerten den Parkplatz an der Alb Therme an. (GPS: 48.500786, 9.377228) Er war gut besucht aber nicht voll. Installieren und Nachtessen war zuerst auf dem Programm. Ein Bummel durch den schönen Park der sich im Tal schlängelt wurde als Nachtspaziergang betrachtet. Anschliessend machten wir uns einen gemütlichen Abend beim fernsehschauen, jeder sein eigenes Programm.

Montag, 28.9.2015

Obwohl der Verkehr der Bundesstrasse der Nahe am Stellplatz vorbei geht, zu hören war, haben wir gut geschlafen. Am Morgen wollten wir zuerst zum Uracher Wasserfall. Der Himmel strahlte in Blau, die Temperaturen bewegten sich um die 10 °C. Der Weg rund 2.5 km war ohne grosse Steigungen bis zum Wasserfall gut zu wandern. Anschliessend geht es einige -zig Stufen in die Höhe. Landschaftlich ist die ganze Strecke wunderschön umgeben von Wald und Hügeln.

Der Uracher Wasserfall befindet sich am südwestlichen Stadtrand Bad Urachs im Maisental, einem Seitental der Erms. Hier stürzt der Abfluss der am Rande der Schwäbischen Alb entspringenden Quelle des Brühlbachs 37 Meter frei in die Tiefe, schlägt auf einer Kalktuffstufe auf und fließt weitere 50 Meter über ein steil abfallendes moosbewachsenes Kalktuffpolster ab. Je nach Wassermenge bilden sich dabei mehrere Wasserarme, die dann wieder als Brühlbach zusammen- und weiterfließen. Durch die geringen Niederschläge in diesem Jahr war die Wassermenge doch etwas spärlich. Trotzdem war alleine die Bewachsung des Hanges und die Wege des Wassers sehenswert. Natur Pur konnte man erleben.

Nach dem Spaziergang zum Wasserfall fuhren wir mit dem Wohnmobil noch in die Stadt Bad Urach. Auf dem P16 gibt es genügend Platz auch für ein grosses Fahrzeug. Von da aus sind es gerade mal 5-10 Minuten zu Fuss ins Zentrum. Das kleine und feine Kurstädchen bietet einiges an Sehenswertem. Die Innenstadt ist mit prächtigen Fachwerkhäusern einem Residenzschloss, das leider am Montag geschlossen war und einer herrlichen Umgebung bestückt. Nach einem Rundgang gingen wir Mittagessen. Das war dann auch schon der Abschluss des viertägigen Schwäbischen Alb Besuches. Es ist eine schöne Gegend die wir sicher nochmals besuchen werden.